Noch immer ist nicht klar, ob Tesla die letzten Genehmigungen für die Auslieferung von in seiner neuen Gigafactory (GF3) in China gebauten Model 3 erhalten hat, doch für das kommende Jahr hat das Unternehmen offenbar weit reichende Pläne damit. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg denkt Tesla darüber nach, den Preis für das lokal produzierte Model 3 ab Mitte 2020 um 20 Prozent oder sogar noch stärker zu senken.
Mit der lokalen Produktion hat Tesla erstmals die Möglichkeit, von staatlichen Vergünstigungen für den Verkauf von Elektroautos in dem riesigen Land zu profitieren. Allerdings wurden die Zuschüsse zuletzt deutlich verringert, was allgemein zu einem Absatzeinbruch in China geführt und den Wettbewerb intensiviert hat.
Vor diesem Hintergrund sind laut Bloomberg die jetzt bekannt gewordenen Pläne von Tesla zu verstehen. In China müsse sich Tesla gegen lokale Konkurrenten wie Nio und Xpeng ebenso bewähren wie gegen neue Elektro-Angebote ausländischer Hersteller wie BMW und Mercedes. Allerdings birgt die durchgesickerte Information über die voraussichtlich kommende Preissenkung die Gefahr, dass Kaufinteressenten jetzt zunächst einmal darauf warten. Wie Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen weiter schreibt, können sich sowohl ihr Umfang als auch die Zeitplanung dafür noch ändern. Tesla China habe sich dazu nicht äußern wollen.
Laut dem Bericht hat Tesla vor, seine eigenen Kosten durch die Verwendung von mehr Teilen von lokalen Zulieferern zu senken, weil dadurch Einfuhrzölle wegfallen. Für die benötigten Batteriezellen für das Model 3 aus China ist ohnehin eine Belieferung durch das chinesische Unternehmen CATL und das südkoreanische Unternehmen LG Chem vorgesehen, das etwa 300 Kilometer entfernt von der Tesla-GF3 in Schanghai eine Batteriefertigung betreibt.