Werbung ist in der Automobil-Branche für fast alle Hersteller seit langer Zeit ein adäquates Mittel, um die eigenen Fahrzeuge bekannt zu machen. Nicht aber für Tesla: Wie der Dienst Statista jetzt mitteilte, hat der Elektroauto-Pionier in den USA im Jahr 2019 keinerlei Geld für Werbung ausgegeben, um die eigenen Fahrzeuge bekannt zu machen. Die anderen Hersteller sind deutlich kostenintensiver unterwegs. Statista verglich ihre Werbe-Ausgaben und rechnete sie auf die verkaufte Anzahl der Fahrzeuge herunter. So ergeben sich Werte, die das Budget pro Fahrzeug angeben. Die Hyundai-Marke Genesis zahlte gut 2000 Dollar, BMW 200 Dollar pro Fahrzeug in den USA und Tesla eben 0 Dollar.
Tesla steigerte Verkauf ohne Werbung
Verglichen wurden Hersteller, die im Jahr 2019 mindestens 5000 Fahrzeuge in den USA verkauften. Für den Vergleich wurden 19 Formate ausgewertet, deren Publikationen Werbung aller Art beinhalten. Dazu gehörten neben Print-Magazinen auch Radio sowie TV- und Internet-Angebote. Nicht einberechnet wurden bezahlte Such-Vorschläge in den großen Suchmaschinen. Ebenfalls nicht ausgewertet hat Statista Werbung, die mit Social-Media-Plattformen und bezahlten Aktionen in Verbindung steht. Das ist schon eher ein Bereich, in dem Tesla zumindest in diesem Jahr etwas Aktivität entfaltet. Aber wenn CEO Elon Musk auf Twitter für Aufmerksamkeit sorgt, ist das für Tesla natürlich kostenlos.
Laut Statista hat Tesla 2019 in den USA zumindest in klassischen Medien keinerlei Geld für Werbung ausgegeben, um seine steigenden Verkaufszahlen zu erreichen. CEO Musk hat dazu schon gesagt, dass er lieber in die Produkte selbst investiert. Auf Twitter schrieb er: „Tesla bezahlt nicht für Werbung oder Empfehlungen. Stattdessen verwenden wir das Geld, um unsere Produkte besser zu machen.“ Dieser Logik folgend, bezahlt der Käufer eines Tesla keinen Cent zusätzlich für Werbung, die nicht dem Produkt zugute kommt.
Werbe-Verzicht bei Tesla nicht für immer
Eine kleine Marketing-Ausgabe, die in den Statista-Daten nicht enthalten ist, leistet sich Tesla aber doch: die Referral-Prämien bei Empfehlungen von Kunde zu Neukunde in Form von Supercharger-Strom für 1500 Kilometer und Lose für Model Y und seltener einen Tesla Roadster. Aber das stellt zumindest einen Posten dar, von dem die eigenen Kunden und deren geworbene Bekannte profitieren.
Ob Tesla auch in Zukunft keine Werbung bezahlen wird, ist indes ungewiss. Musk sagte vor einiger Zeit: „Irgendwann sollten wir wahrscheinlich Werbung machen“.