Seit der Nacht auf Montag ist es nach Meldungen von Tesla-Beobachtern auch in Deutschland offiziell: Die Reichweite für das Model 3 Performance im Web-Konfigurator wird jetzt mit 567 Kilometern angegeben. Um diesen Wert hatte es Mitte Oktober im Zuge einer Auffrischung für das Model 3 Verwirrung gegeben, weil Tesla ihn bei Anfragen schon nannte, während im Web noch die alten 530 Kilometern standen. Mit den neuen Angaben auch auf der deutschen Seite aber lässt sich festhalten: Alle Varianten des Model haben jetzt nach Europa-Norm mehr Reichweite als der VW ID.3, der bislang teils leicht vorne lag. Gleichzeitig baute Tesla seinen ohnehin erheblichen Vorsprung in den USA weiter aus.
Kleinster Tesla bis zu 440 Kilometer
Für die kleinste Variante Tesla Model 3 Standard-Reichweite plus (SR+) gibt es derzeit sogar zwei Reichweiten-Angaben nach WLTP für Europa: Mindestens eine Schiff-Ladung damit aus China ist auf dem Weg hierher und hat einen neuen Akku aus LFP-Zellen von CATL. Diese sind für Tesla billiger, sodass das kleine Model 3 aus China etwas mehr Kapazität und Reichweite bekam – nach WLTP 440 Kilometer. Neu produzierte Modelle sollen aber offenbar wieder aus den USA kommen und mit dem bisherigen Akku ausgestattet sein, der laut der Tesla-Website für 430 Kilometer reicht.
So oder so liegt Tesla damit über dem vergleichbaren VW ID.3 mit dem mittleren (bzw. derzeit kleinsten lieferbaren) Akku: Die Reichweite für den deutschen Elektroauto-Hoffnungsträger in dieser Version wird mit 390-429 Kilometer angegeben. Sie lag also bislang zumindest teilweise über der beim Tesla Model 3 SR+ vor der Auffrischung, aber damit ist jetzt vorerst Schluss.
Das Gleiche gilt für die beiden Versionen des Model 3 mit dem größeren Akku: Als Maximale Reichweite mit Allrad-Antrieb (LR AWD) kam es bislang ohne Nachladen 560 Kilometer weit und übertraf damit bereits die 513-549 Kilometer, die VW für den ID.3 mit vergleichbarer Kapazität angibt. Zum Teil leicht darunter lag die Performance-Variante mit 530 Kilometern, aber spätestens seit Anfang dieser Woche gelten auch in Deutschland die neuen 567 Kilometer nach WLTP. Volkswagen kann also mit der jeweils etwas höheren Kapazität seiner beiden Akku-Varianten keinerlei Reichweiten-Vorsprung gegenüber Tesla mehr herausholen.
Model 3 mit mehr Abstand in den USA
Die Unterschiede waren allerdings schon vorher gering und sind es – mit jetzt teils umgekehrten Vorzeichen – immer noch, sodass Fahrstil und Umgebung zu anderen Ergebnissen führen könnten; Praxis-Tests mit den aktualisierten Teslas stehen noch aus. In den USA aber hat das Model 3 nach der dortigen EPA-Norm die Nase inzwischen sehr deutlich vorn: Der VW ID.3 wird dort nicht angeboten, und auch der SUV-Ableger ID.4 ist in der Emissionsdatenbank noch nicht zu finden. Sein nächster US-Konkurrent ist aktuell deshalb der Polestar 2. Und der liegt laut dem Blog Electrek bei der Reichweite nach den neuen Werten nicht nur rund 31 Prozent hinter dem Tesla Model 3 LR AWD, sondern auch 26 Prozent hinter dem höheren Model Y.