Die US-Börsen haben sich am Montag zum Start in die neue Woche etwas schwächer gezeigt – Tesla aber setzte seinen stürmischen Anstieg der letzten Wochen fort und zog nach Ansicht von Beobachtern fast die gesamte entstehende Elektroauto-Branche mit sich. Aus dem Handel ging die Aktie mit einem Plus von 7 Prozent bei 641,76 Dollar, so hoch wie noch nie, nachdem sie im Verlauf sogar Kurse bis zu 648,79 Dollar erreicht hatte. Die Marktkapitalisierung von Tesla betrug damit zuletzt 608 Milliarden Dollar.
Index-Aufnahme beherrscht Tesla-Handel
Konkrete Nachrichten für den weiteren Anstieg der Aktie gab es am Montag nicht. Aber der Markt ist seit Mitte November praktisch durchgehend im Tesla-Fieber, nachdem bekannt wurde, dass die schon im Sommer erwartete und dann zunächst ausgefallene Aufnahme von Tesla in den Index S&P 500 in diesem Monat doch kommt. Vor der Bekanntgabe notierte die Tesla-Aktie bei gut 400 Dollar, hat seitdem also gut 60 Prozent hinzugewonnen und sich seit Anfang des Jahres in etwa versiebenfacht.
Am Morgen des 21. Dezember wird Tesla konkret in den Index für die 500 wichtigsten Aktien an US-Börsen aufgenommen, teilte S&P inzwischen weiter mit, also in nur noch zwei Wochen. Während sich aktive Anleger schon jetzt dafür positionieren, müssen passiv verwaltete Fonds und ETFs warten, bis es wirklich so weit ist, denn sie sind streng an ihren jeweiligen Index gebunden. Der S&P 500 gilt als der wichtigste davon weltweit.
Wie StreetInsider dazu am Montag berichtete, erwartet die Bank Morgan Stanley, dass die Index-Aufnahme von Tesla 78 Milliarden Dollar zusätzlich in die Aktie bringen wird; das würde etwa 15 Prozent ihrer Marktkapitalisierung von Montag ausmachen. Noch nie sei ein Papier mit einem derart hohen Gewicht neu in den Index gekommen. Morgan Stanley erwarte, dass Tesla mit 1,46 Prozent Anteil am S&P 500 starten und damit die achtwichtigste Aktie darin stellen werde.
Enttäuschung nach dem großen Tag?
Angesichts des schon seit Mitte November anhaltenden Runs bei Tesla an der Börse warnen Beobachter aber auch, dass spätestens nach dem Tag der Aufnahme eine Enttäuschung folgen könnte. Dafür spricht laut Morgan Stanley auch die Historie früherer Index-Neulinge, berichtet StreetInsider weiter. Die größte Outperformance hätten S&P-Neuaufnahmen bislang an den Tagen unmittelbar nach der Ankündigung verzeichnet und eine kleinere am Tag der Aufnahme selbst. Am Tag darauf aber soll es in den meisten Fällen erst einmal Verluste gegeben haben.