Eine Million „Robotaxis“ werde Tesla in spätestens 15 Monaten auf den Straßen haben, kündigte CEO Elon Musk bei der Vorstellung des eigenen Chips für autonomes Fahren (Full Self-Driving oder kurz FSD) im April 2019 an. Damit meinte er lediglich Elektroautos mit ausreichenden technischen Fähigkeiten, nicht schon deren behördliche Zulassung, stellte Musk später klar – doch auch bis Ende 2020 bekam nur eine kleine Zahl handverlesener Tesla-Besitzer die Chance, das Autopilot-System für (nahezu) autonomes Fahren in Städten zu testen. Vor diesem Hintergrund wurde Musk jetzt auf Twitter herausgefordert – und zeigte sich optimistisch, ließ sich aber nicht auf eine Wette ein.
Hacker schlägt Wette mit Model 3 vor
Ob er 10.000 Dollar darauf wetten wolle, dass Tesla im neuen Jahr „Level 5“ erreicht, also vollkommen autonomes Fahren, fragte zu Silvester comma.ai, ein Unternehmen des bekannten Hackers Georg Hotz, das selbst an einem Autonomie-System arbeitet. Zwei Tage später reagierte Musk zunächst: Das Sicherheitsniveau von Tesla-FSD werde 2021 über dem von durchschnittlichen Menschen am Steuer liegen, in dieser Hinsicht sei er „zuversichtlich“, schrieb er als Antwort. Er könne allerdings nicht sagen, wie es mit der behördlichen Zulassung aussehe.
Auf das Wett-Angebot ging Musk damit nicht ein, aber comma.ai konkretisierte es noch: „Wir kaufen ein Model 3 mit FSD. Ich passe auf, während es mich nächsten Januar einen Monat lang herumfährt. Keine Intervention – dann gewinnen Sie, wenn irgendeine Intervention aus Sicherheitsgründen erforderlich ist oder um das Ziel zu erreichen, gewinnen wir“, schrieb vermutlich Hotz selbst.
.@elonmusk We hear you are extremely confident that you’ll have level five next year (no longer need to pay attention at all). Want to wager $10k on that? We think you’ll win, but not that fast.
— comma (@comma_ai) December 31, 2020
Eine Reaktion des Tesla-Chefs auf diese Konkretisierung blieb in den Tagen darauf aus, sodass wohl nicht mehr mit dem Zustandekommen der Wette zu rechnen ist. Doch auch so dürfte die Weiterentwicklung des Autopilot-Systems in diesem Jahr und darüber hinaus viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Tesla-Chef kündigt höheren FSD-Preis an
Einige Beta-Tester in den USA fahren seit Mitte Oktober mit der neuesten FSD-Software von Tesla, die laut Musk grundlegend als 4D-System neu programmiert wurde. Sie melden beeindruckende Leistungen auf vielspurigen städtischen Straßen, kommen aber nicht immer ohne Eingriffe durch den Verkehr. Die vom CEO angekündigte Erweiterung des US-Tests auf mehr Teilnehmer steht noch aus, den Schritt nach Kanada stellte er an Weihnachten für „sehr bald“ in Aussicht. Europa dürfte erst danach folgen – und wie Musk schon angekündigt hat, wird die FSD-Option dann auch dort erneut teurer. In den USA hatte Tesla den Preis kurz nach Start des Beta-Tests um 2000 Dollar auf 10.000 Dollar angehoben.