Viele Extras kann man bei der Bestellung der Elektroautos von Tesla nicht auswählen, und das wohl wichtigste wird immer teurer: In Deutschland kostet die Option FSD (Full Self-Driving, also autonomes Fahren) inzwischen 7500 Euro, und mit zunehmendem Funktionsumfang soll der Preis weiter steigen – ihren zukünftigen Wert hat CEO Elon Musk auf 100.000 Dollar beziffert. In den USA steht jetzt schon die nächste Preis-Erhöhung an, weil dort Beta-Tests mit völlig überarbeiteter FSD-Software begonnen haben. Die ersten Berichte darüber sind begeistert – aber trotzdem musste der Tesla-Chef seine Preispolitik auf Twitter verteidigen.
Tesla-Chef meint Ankündigung ernst
Zunächst sollten die Preis-Erhöhungen für FSD weltweit gleichzeitig stattfinden. Doch dagegen protestierten zum Beispiel Tesla-Besitzer und -Interessenten in Europa, weil sie neue Funktionen meist erst deutlich nach Nordamerika bekommen. Musk lenkte ein und ließ im Jahr 2019 eine Erhöhung um 1000 Dollar in den USA auf anderen Märkten ausfallen. In diesem Sommer aber war dann auch Europa mit dabei: In den USA stieg der FSD-Preis um weitere 1000 Dollar auf 8000 Dollar und in Europa um 1200 Euro auf 7500 Euro.
Und offensichtlich meint der Tesla-Chef seine Ankündigungen, so werde es noch eine Weile weitergehen, sehr ernst: Nachdem jetzt die ersten Tester eine Software-Version bekommen haben, die auf einer neuen 4D-Architektur beruht und selbst im Stadt-Verkehr offenbar gut zurechtkommt, werde der Preis für FSD kommende Woche noch einmal um rund 2000 Dollar steigen, kündigte Musk auf Twitter an. Erneut sagte er dann auf Nachfrage zu, in Europa mit der Erhöhung zu warten, bis die neuen Funktionen auch dort eingeführt wurden.
Price change is pushed to Thursday next week. Applies only to US for now. One week clock will start in other countries as beta is released. FSD monthly rental will also be available sometime next year.
— Elon Musk (@elonmusk) October 22, 2020
In den USA aber wird Teslas FSD schon kommende Woche wohl an die 10.000 Dollar kosten, was ein zunehmend stolzer Preis ist. 2000 Dollar mehr nur fünf Tage nach Beginn der Tests seien eine ziemlich teure Überraschung und ließen zu wenig Zeit zum Reagieren, schrieb ein Tesla-Twitterer dazu. Doch bei Musk kam er nicht weit damit: Er habe schließlich mehrere Male angekündigt, dass der FSD-Preis mit zunehmenden Funktionen steigen werde, erklärte der Tesla-Chef. Später verschob er den Termin immerhin auf nächsten Donnerstag, nachdem er zunächst Dienstag genannt hatte.
Musk: Preis-Uhr tickt ab den Beta-Tests
Außerdem stellte Musk klar, dass auch der Rest der Welt weiter mit FSD-Preiserhöhungen zu rechnen hat – wenn auch nicht sofort. Am Donnerstag seien zunächst nur die USA dran, schrieb er. Aber auch in anderen Ländern werde die „Eine-Woche-Uhr“ zu ticken beginnen, sobald dort die ersten Tesla-Besitzer für Beta-Tests den neuen 4D-Autopiloten bekommen haben. Als Alternative zum immer teureren FSD-Kauf solle es aber „irgendwann nächstes Jahr“ auch eine Abo-Option geben.