Zum kurzfristigen Ausgleich von Angebot und Nachfrage in Strom-Netzen werden traditionell bevorzugt Gas-Kraftwerke eingesetzt, weil sie sich relativ schnell hoch- oder herunterfahren lassen. Durch mehr erneuerbare Quellen im Netz kann derartiger Regelungsbedarf sogar noch zunehmen – aber auch dieser Teil der Energie-Gleichung wird zunehmend mit einer CO2-armen Technologie gelöst, nämlich mit Akkus im großen Maßstab. In Kalifornien ist jetzt eine solche Anlage mit Megapacks von Tesla in Betrieb gegangen, die ganz direkt anstelle eines neuen Kraftwerks gebaut wurde.
Speicher aus 142 Tesla Megapacks
Das teilte in dieser Woche Arevon Asset Management mit, ein Unternehmen, das sich als führender Anbieter erneuerbarer Energie in Nordamerika bezeichnet und auch in Europa Wind- und Solarparks betreibt. Die Anlage aus 142 Tesla Megapacks in der kalifornischen Küstenstadt Oxnard sei eine der größten dieser Art in den USA. Rekordverdächtig groß ist sie mit 100 Megawatt Leistung und 400 Megawattstunden Kapazität aber nicht mehr: Ebenfalls in Kalifornien ist ein anderer Tesla-Akku geplant, der optional mehr als 1 Gigawattstunde Kapazität bekommen soll.
Besonders an dem neuen Speicher für Oxnard ist deshalb vor allem, dass er als Folge von lokalem Widerstand gegen ein neues Spitzenlast-Kraftwerk mit Gas als Brennstoff entstanden ist. Davon berichtet Arevon ebenfalls in seiner Pressemitteilung: Vor dem Tesla-Speicher sei ein Gas-Kraftwerk nahe am Strand geplant gewesen, das aber abgelehnt worden sei. Das Akku-Projekt zeigte die Entschlossenheit der Bevölkerung, die eigene Stadt moderner und besser zu machen, wird ein Ratsmitglied des Ventura County zitiert, in dem Oxnard liegt.
Stromnetz stabiler dank Puffer-Akku
Der Aufbau des Megapack-Parks hat den Angaben zufolge nach der Genehmigung neun Monate gedauert. Leistung und Kapazität der 142 Tesla-Module sollen ausreichen, um die Stadt vier Stunden lang zu versorgen oder das ganze County für 30 Minuten. Abnehmer und zwischendurch Lieferant des Akku-Stroms ist der Versorger Southern California Edison. Vor allem in Spitzenzeiten soll die lokale Netz-Stabilität und -Zuverlässigkeit durch den zusätzlichen Akku-Puffer deutlich zunehmen.