Am Mittwoch hat Volkswagen mit dem ID.5 im modernen Crossover-Format ein weiteres Elektroauto auf seiner Konzern-Plattform MEB präsentiert – und man kann daran gut erkennen, wie sich das deutsche Unternehmen von Tesla unterscheidet. Der Pionier aus den USA bietet derzeit nur vier Modelle an, doch die sind grundverschieden ausgerichtet, während VW mit dem ID.5 jetzt nur eine Variation des bekannten ID.4 bringt. Er soll 2022 auf den Markt kommen.
VW ID.5 ähnelt Tesla Model Y
Ähnliche Kofferraumgröße, ähnliche Abmessungen, identischer Innenraum. Nur eine andere Seitenlinie macht den ID.5 recht eigenständig, aber die Frage bleibt unbeantwortet: Warum existiert dieses Auto? Tesla Model 3 und Model Y sehen zwar ebenfalls ähnlich aus und auch der Innenraum ist fast identisch, aber die Ausrichtung beider Fahrzeuge ist deutlich erkennbar: ein Model Y wählt man, wenn man viel Platz braucht. Nach unserer Wahrnehmung ähnelt der ID.5 dem Model Y mehr als der ID.4. Beim ID.5 ist das im Vergleich zum ID.4 aber nicht unbedingt die Antwort auf die Frage nach dem „Warum“.
Wie dem auch sei, der ID.5 startet in verschiedenen Varianten, die bis auf die Top-Version GTX alle bei 160 km/h abgeregelt werden. Die Hecktriebler verfügen über 174 bzw. 204 PS und die Top-Version mit Allrad über 299 PS. Auch hier also wenig Unterschied zum ID.4. Interessanterweise bleibt in allen Versionen die Batteriekapazität mit 77 kWh identisch.
Der Innenraum wirkt durchaus futuristisch – anders als bei Tesla aber mit reichlich Knöpfen. Technisch ist alles verfügbar, was VW im Elektrosegment derzeit kann: Fahrassistenz-Systeme, Navigation, aber auch eine bidirektionale Lademöglichkeit. Zusätzlich sollen mit der dritten Software-Generation auch Over-the-Air-Updates möglich sein. Damit können neu hinzugekommene Funktionen entweder kostenfrei oder gegen Zahlung freigeschaltet werden. Das Cockpit lässt sich auf Wunsch mit einem Head-up-Display samt Augmented Reality-Einblendungen ausstatten.
Aufschlag für Crossover-Elektroauto
Spannend finden wir den „Park Assist mit Memory Funktion“. Hier kann man dem Fahrzeug laut VW spezielle Parksituationen beibringen, beispielsweise das Einparken in einen Carport. Der Parkvorgang ist nach den Angaben abspeicherbar, und nach einmaligen Anlernen könne der ID.5 diesen Vorgang selbstständig wiederholen. Volkswagen bietet beim ID.5 außerdem das sogenannte IQ.Light an. Diese mit Matrix-Technologie ausgestatteten Scheinwerfer ermöglichen das Fahren mit dauerhaft eingeschaltetem Fernlicht, wobei andere Verkehrsteilnehmer durch Ausblenden nicht gestört würden.
Geladen wird an Wechselstrom-Stationen mit bis zu 11 kW, Gleichstrom laut Volkswagen mit bis zu 135 kW. Offizielle Preise nannte das Unternehmen noch nicht – sie dürften in den Region des ID.4 liegen, wohl mit einem Crossover-Aufschlag. Denn der ID.5 ist zwar kein sehr eigenständiges Elektroauto, wird aber als etwas schmucker präsentiert als der kantigere ID.4.