Mit dem Model S Plaid hat Tesla im vergangenen September einen offiziellen Rundenrekord für Serien-Elektroautos auf der Nordschleife des Nürburgring herausgefahren – ohne Modifikationen, wie CEO Elon Musk anschließend betonte und wie es die Regeln des Betreibers für diese Kategorie verlangen. Doch damit gibt sich das Unternehmen noch nicht zufrieden. Wenig später wurden erneut Model S Plaid auf der deutschen Rennstrecke gesehen, dieses Mal mit auffälligen Extras wie einem beweglichen Spoiler am Heck (s. Foto). Und zu Beginn des neuen Jahres liefert Tesla für Besitzer dieses Modells zusätzlich ein Software-Update mit einem speziellen Rennstrecken-Modus.
Track-Modus für schnellsten Tesla
Eine solche Ergänzung für das schnellste Elektroauto von Tesla war erwartet worden, denn das ebenfalls nicht langsame Model 3 Performance hat die auf Englisch Track Mode genannte Funktion schon länger. Plaid-Teslas sollten sie nach Berichten eigentlich noch kurz vor Ende 2021 erhalten, aber zunächst bekamen auch sie nur das Holiday Update auf 2021.44.25 mit anderen neuen Funktionen wie einem Totwinkel-Warner, mehr Spielen und einer programmierbaren Licht-Show – von denen wiederum mehrere bei Model S und Model X aus der Zeit vor dem Refresh Anfang 2021 nicht enthalten waren.
Am Dienstag aber begann nach Beobachtung des Trackers TeslaFi die Verteilung einer weiteren neuen Tesla-Software mit der Versionsnummer 2021.44.30. Zunächst erreichte sie offenbar fast nur Model 3 und Model Y in Nordamerika, doch es müssen auch einige neue Model S darunter gewesen sein. Denn wenig später wurden die Hinweise zu dem Update veröffentlicht, in denen der Track Mode nur für das Model S Plaid beschrieben wird. Bei den anderen Modellen dagegen schienen die Hinweise dieselben wie beim Update zu Weihnachten zu sein.
Zu seinem Plaid-Elektroauto mit drei Motoren aber erklärt Tesla laut dem Tracker, dass mit dem neuen Modus das dynamische Fahren auf speziellen Strecken optimiert wird. Dazu soll zum einen die Wärmepumpe „aggressiver“ kühlen, damit der Antrieb länger volle Leistung bringt. Außerdem wird das Torque Vectoring verschärft, also die Möglichkeit, mit gezielter Ansteuerung der drei Motoren Kurvenfahrten zu unterstützen. Die adaptive Luftfederung soll im Track Modus straffer gestellt werden, und für die Person am Steuer kommen zusätzliche Anzeigen wie Rundenzeiten, Beschleunigungsmesser und Temperaturen hinzu.
Hardware für Model S Plaid später
Damit ähneln die Track-Funktionen für das Model S Plaid stark denen für das Model 3 Performance. Auf diese Weise aufgerüstet, könnte der schnellste Tesla auch ohne zusätzliche Umbauten auf dem Nürburgring noch schneller werden. Um sein Potenzial voll auszureizen, fehlt es allerdings noch an den richtigen Reifen – Tesla gibt die Höchstgeschwindigkeit mit 322 Stundenkilometern an, weist aber darauf hin, dass dafür ein „kostenpflichtiges Hardware-Upgrade“ erforderlich ist, das es noch nicht gibt. Ebenso sollte man für die Rennstrecke vielleicht das Keramik-Bremsenkit für 20.000 Dollar in Erwägung ziehen. Das ist immerhin schon im Tesla-Shop für die USA zu finden, wird nach den Angaben dort aber erst Mitte 2022 verfügbar sein.