Die Produktion in den beiden neuen Gigafactorys von Tesla im US-Bundesstaat Texas und im deutschen Grünheide bei Berlin hat schon im vergangenen Jahr begonnen. Das sagte CEO Elon Musk am Mittwochabend bei der Telefon-Konferenz zu den Geschäftszahlen im vierten Quartal 2021. Wie er ebenfalls erwähnte, hat sich das im Internet ja bereits herumgesprochen – eine Anspielung auf Drohnen-Beobachter, die nahezu täglich den aktuellen Stand melden. Entscheidend und schwieriger sei, die Produktion auf ein hohes Volumen zu steigern, wiederholte Musk. Im kleinen Rahmen aber soll in diesem Quartal die Auslieferung der ersten Model Y mit den neuen 4680-Zellen an Kunden beginnen – allerdings noch nicht aus der deutschen Gigafactory.
Model Y aus Texas mit 4680-Zellen
Schon in dem Geschäftsbericht, der am Mittwoch kurz nach Börsenschluss veröffentlicht wurde, heißt es, die Gigafactory in Texas habe Ende 2021 die Produktion von Model Y gestartet. Geplant sei, nach der abschließenden Zertifizierung mit Auslieferungen zu beginnen. Ein Foto in dem Bericht (s. oben) ist mit „Befestigen von Sitzen an einem strukturellen Akku-Paket“ beschrieben. Im anschließenden Analysten-Gespräch sagte Musk, voraussichtlich „ziemlich bald“ würden die Auslieferungen solcher Model Y beginnen. Die konkretere Aussage dazu überließ der CEO dann seinem Technik-VP Drew Baglino: „Ich glaube, dass unsere ersten 4680-Fahrzeuge dieses Quartal ausgeliefert werden“, sagte dieser.
Auch in Texas wird schon Technik für die Produktion eigener Batterien installiert, bestätigte Baglino. Vorerst kommen sie aber aus einer Pilotanlage nahe dem Tesla-Stammwerk Fremont, die nach früheren Angaben 10 Gigawattstunden an Zellen pro Jahr liefern soll. Konkrete neue Aussagen dazu gab es nicht, aber Baglino sagte, die 4680-Zellen würden keine Grenze für die Volumen-Planung 2022 darstellen. Zumindest für eine unbekannte Zahl von Fahrzeugen scheint sich Tesla also sicher zu sein, genügend der eigenen Batterien produzieren zu können. Sie ermöglichen zugleich eine neue Bauweise, bei der das Akku-Paket zum Teil der tragenden Struktur beim Model Y wird.
Warten auf deutsche Tesla-Genehmigung
Elektroautos aus der deutschen Gigafactory dagegen werden das neue Konzept vorläufig noch nicht nutzen. Vor der wurden schon mehr neu produziert aussehende Model Y gesehen als in Texas, trotzdem äußert sich Tesla im Quartalsbericht zurückhaltender zu ihr. Anlagen-Tests für den Produktionsprozess hätten Ende 2021 begonnen, heißt es dazu. Aktuell laufe aber noch der Genehmigungsprozess für die Fabrik, der Voraussetzung für Auslieferungen sei. Zum Abschluss gibt Tesla ähnlich wie zuletzt Brandenburger Politiker keine Prognose ab, bekräftigt aber, dass die deutschen Model Y zunächst mit 2170-Zellen gebaut werden. Dieses Format kommt auch bei Model 3 und Model Y aus den Tesla-Werken in Fremont und in China zum Einsatz. Dem Vernehmen nach soll die Gigafactory in Grünheide mit der Performance-Variante des Model Y beginnen, laut einer internen E-Mail von vergangener Woche mit Auslieferungen ab März.