Das Model S Plaid hatte Tesla gleich bei der Bekanntgabe im Januar 2021 als das schnellste Serienauto der Welt bezeichnet, und nach Beginn der Auslieferungen knapp ein halbes Jahr später durfte es das in vielen Sprint-Vergleichen beweisen (bis dann der Rimac Nevera noch schneller war, der aber mit seinem Millionen-Preis und geplanten 150 Stück die Serien-Definition nur knapp erfüllt). Auf das ebenfalls Anfang 2021 mit optionalem Plaid-Antrieb vorgestellte Model X (s. Foto) mussten Besteller noch länger warten, aber auch das E-SUV erreicht allmählich seine Abnehmer. Und auch damit lassen sich Viertelmeilen in extrem kurzer Zeit zurücklegen, wie erste Tests zeigen.
Model X Plaid schlägt Tesla-Angaben
Nach den offiziellen Tesla-Angaben braucht das Model X Plaid 2,5 Sekunden, um aus dem Stand auf 60 Meilen pro Stunde (96,5 km/h) zu beschleunigen, also eine halbe Sekunde sowie eine Hundertstel länger als das Model S Plaid, für das 1,99 Sekunden genannt werden. Bei beiden Modellen weist ein Stern an der Zahl darauf hin, dass dabei der „Rollout“ abgezogen ist, also die Zeit, die ein Auto bei Viertelmeilen-Rennen für die ersten etwa 30 Zentimeter braucht.
Beim Model X nennt Tesla auf seiner Webseite zudem gleich eine Zeit für diese klassische US-Distanz von gut 400 Metern: Mit 9,9 Sekunden soll sie unter 10 Sekunden liegen, also auch nicht viel länger sein als mit dem Model S Plaid, das unmodifiziert mit bis hinunter zu 9,2 Sekunden gemessen wurde. Und nachdem schon vor kurzem ein erster Beschleunigungstest zeigte, dass das Model X die Tesla-Angabe für 0-60 Meilen pro Stunde unterbieten kann, klappte das jetzt auch bei einer ganzen Viertelmeile.
Das geht aus einem kurzen Video hervor, das der YouTube-Kanal DragTimes wohl als eine Vorschau auf weitere längere Tests und Vergleiche mit dem Model X Plaid jetzt auf Instagram veröffentlichte. Aufgrund des Formats und der Kürze kann man dem Beitrag kaum mehr als die wesentlichen Ergebnisse entnehmen: 2,74 Sekunden brauchte das Elektroauto, das ausschließlich mit sechs Sitzplätzen angeboten wird, bis 60 Meilen pro Stunde – also länger als nach der Tesla-Angabe, was an der Rollout-Thematik liegen könnte. Die Viertelmeile aber hatte es nach 9,83 Sekunden hinter sich und damit einen Hauch früher als laut der Website.
Außerdem hat schon vorher ein Test des YouTube-Kanals Vehicle Virgins gezeigt, dass das Model X Plaid auch bei der Beschleunigung bis 60 Meilen pro Stunde noch mehr kann: Auf einer nicht erkennbar abgesperrten Strecke brauchte es dafür beim besten Versuch nur 2,3 Sekunden, also 2 Zehntelsekunden weniger als nach der offiziellen Angabe und damit ein gutes Stück näher am Tesla Model S Plaid. Weitere Drag-Versuche lassen insofern auch noch schnellere Viertelmeilen mit dem deutlich geräumigeren Model X erwarten. Woran es allerdings deutlich hapert, ist selbst in Nordamerika die Verfügbarkeit, wie Tesla-Chef Elon Musk vor kurzem einräumte, ohne Hoffnung auf baldige Besserung zu machen.