Das chinesische Unternehmen CATL hat seine Batterie-Verkäufe für Elektroautos im vergangenen Jahr um 132 Prozent gesteigert und die für stationäre Speicher sogar um 600 Prozent. Der Gesamtumsatz nahm dadurch um 159 Prozent zu, geht aus dem vergangene Woche veröffentlichten Jahresbericht von CATL hervor. Damit ist der Batterie-Weltmarktführer 2021 noch deutlich stärker gewachsen als Tesla, dessen Umsatz in dem Jahr um 71 Prozent stieg. Doch Tesla war der wichtigste Kunde für CATL – und könnte einen weiteren interessanten Batterie-Typ von dort bekommen.
Tesla macht 10% von CATL-Umsatz aus
Insgesamt hatte CATL laut seinem Bericht (übersetzt mit Google-Hilfe) im vergangenen Jahr eine Batterie-Produktionskapazität von 170 Gigawattstunden, tatsächlich produziert wurden 162 Gigawattstunden und verkauft 133 Gigawattstunden, der Großteil davon für Elektroautos. Neben Tesla zählen nach den Angaben auch große westliche und chinesische Auto-Hersteller wie Ford, Daimler und Great Wall Motors zu den Abnehmern. Der Vertrag mit Tesla wird aber als einziger näher ausgeführt und ist indirekt als der wichtigste erkennbar.
Die Belieferung von Tesla, Inc., und Tesla (Shanghai) Co Ltd. machte demnach in 2021 ein finanzielles Volumen von gut 1,3 Billionen Renminbi aus, umgerechnet etwa 185 Millionen Euro. Das entspricht ungefähr 12 Prozent des Umsatzes von CATL mit Batterien für Elektroautos und stationäre Speicher von knapp 1,5 Milliarden Euro oder rund 10 Prozent des Gesamtumsatzes einschließlich Verkauf von Batterie-Material. Gleichzeitig zeigen die Daten, dass das Volumen für Tesla seit dem Beginn der Belieferung im zweiten Halbjahr 2020 rapide zugenommen hat: Der Umsatz seit dem Start wird mit umgerechnet knapp 210 Millionen Euro beziffert, hat sich in 2021 also mehr als versiebenfacht.
Passend dazu meldete Tesla Anfang April, dass mittlerweile fast jedes zweite seiner neu verkauften Elektroautos mit einem Akku aus LFP-Zellen ausgestattet ist. CATL liefert auch andere Batterie-Chemien, ist aber wie andere chinesische Hersteller besonders stark bei LFP. Tesla hatte sich als erster westlicher Hersteller dafür entschieden, inzwischen ziehen andere nach, wozu Marktforscher aus Kosten- und Rohstoff-Gründen auch dringend raten.
Intensive Forschung an Natrium-Ionen-Akkus
Allerdings könnte Tesla zusammen mit CATL schon dabei sein, den nächsten Schritt für bezahlbarere Batterien einzuleiten – und er könnte noch deutlich größer ausfallen. Im vergangenen Juli informierte das chinesische Unternehmen über seine Arbeit an Natrium-Ionen-Batterien (s. Foto oben). Anders als bei LFP, bei dem nur die teuren Rohstoffe Nickel und Kobalt nicht gebraucht werden, wird hier auch das Lithium ersetzt, nämlich durch das viel billigere Natrium. Die Produktion soll dennoch in herkömmlichen Anlagen möglich sein.
Zu diesen Plänen ließ CATL jetzt erkennen, dass zwei seiner vier wichtigsten Forschungs- und Entwicklungsprojekte dieser Technologie gewidmet sind. Beim ersten wird als Ziel genannt, eine industrielle Lieferkette für Natrium-Ionen-Batterien aufzubauen, auch um die eigene Marktposition abzusichern. Beim zweiten geht es um ein „AB-Batteriesystem“: Unter Steuerung durch ein gemeinsames Battery Management System (BMS) sollen Natrium-Ionen- und Lithium-Ionen-Zellen zusammen in ein Akku-Paket mit hervorragender Performance bei Kälte und niedrigen Kosten kommen. Dazu passend sagte der Tesla-SVP Drew Baglino bei der jüngsten Quartalskonferenz, man setze bei Batterie-Chemien sehr auf Flexibilität.