Elon Musk ist bekanntlich nicht nur CEO und wichtigster Anteilseigner bei Tesla, sondern auch bei der erfolgreichen Raketenfirma SpaceX. Und obwohl Autos und Raketen zunächst wenig miteinander zu tun haben, versucht Musk, Technologien der beiden Unternehmen übergreifend zu nutzen. So soll der neue Tesla Roadster mit Schubdüsen von SpaceX noch schneller und wendiger gemacht werden. Und wie der Doppel-CEO jetzt erklärte, will er andersherum neueste Tesla-Elektromotoren für die Steuerung von Raketen verwenden.
SpaceX arbeitet derzeit unter anderem an einer neuen Rakete namens Starship. Den ersten Prototypen in Originalgröße, von ihm als SN1 bezeichnet, stellte Musk im September 2019 vor – mit der wie für ihn üblich ambitionierten Ankündigung, damit innerhalb von sechs Monaten in eine Erdumlaufbahn zu kommen.
Almost three now. Boca team is crushing it! Starship has giant dome 🤣🤣 pic.twitter.com/qTN2TU02pb
— Elon Musk (@elonmusk) December 30, 2019
Bevor er sich für den letzten Verkaufstag des Jahres an den Tesla-Stammsitz in Fremont begab, arbeitete Musk mit SpaceX-Ingenieuren im Bundesstaat Florida an der Rakete. Zwischendurch fand er Zeit, mit Nutzern auf Twitter darüber zu plaudern. Und bei dieser Gelegenheit verriet er: Die riesigen Klappen zur Steuerung der wiederverwendbaren Rakete beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre werden mit leistungsstarken Tesla-Motoren der neuesten Generation bewegt.
Direct drive using several Tesla Plaid motors in parallel for SN1. Simpler, lighter & more fault tolerant. Rear flaps each need ~1.5 megawatts. It’s like moving the entire wing of an aircraft!
— Elon Musk (@elonmusk) December 30, 2019
„Direktantrieb mit mehreren Plaid-Motoren von Tesla“, erklärte Musk auf Twitter auf eine Frage eines Nutzers. Die hinteren Klappen des Starship würden jeweils 1,5 Megawatt benötigen – „so viel, wie wenn man den gesamten Flügel eines Flugzeugs bewegen muss“. Bislang wurden für solche Schwerarbeit auch bei SpaceX Hydraulik-Systeme eingesetzt, doch Elektromotoren sind laut Musk einfacher, leichter und fehlertoleranter.
Wenn sie denn genügend Kraft haben, und das scheint mit den neuesten Generation erreicht zu sein. Den neuen „plaid“-Antrieb für Elektroautos von Tesla hatte Musk im Herbst 2019 angekündigt. Er soll Model S und Model X mit insgesamt drei Motoren noch schneller machen und auch im neuen Roadster verwendet werden. Für den elektrischen Ultra-Sportwagen wiederum soll es laut früheren Aussagen von Musk ein optionales SpaceX-Paket mit Schubdüsen der Raketenfirma geben, die für mehr Bodenhaftung in Kurven oder noch schnellere Beschleunigung sorgen.