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17 Minuten Tesla (fast) autonom: Langes Video zeigt neuesten Autopilot-Stand

tesla beta test fsd software autopilot

https://www.youtube.com/channel/UCdW41LnWQAseBpciiDO9LMA

Bild: Sofian Fravaal

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Die wenigen Auserwählten, die seit vergangener Woche die Beta-Version von Teslas grundlegend neuer Autopilot-Software bekommen haben, machen weiter eifrig Tests damit und informieren in sozialen Medien darüber. Nachdem viele der ersten Videos rasch nachts und ohne größeren technischen Aufwand entstanden, rüsten die Tester jetzt auf: Einer ließ sein autonom fahrendes Tesla Model 3 von einer Drohne begleiten, ein anderer filmte mit vier Kameras eine 17-minütige FSD-Fahrt über kalifornische Straßen – und musste dabei nur einmal mit der Hand den Scheibenwischer betätigen.

Vier Kameras beobachten Tesla-Fahrt

Auch diese beiden Videos sowie viele weitere zeigen, wie weit Tesla mit der laut CEO Elon Musk von Grund auf neu geschriebenen Software für autonomes Fahren gekommen ist. Nach seinen Erläuterungen ist Tesla auf ein 4D-System umgestiegen, das in Echtzeit ein Bild der Umgebung von oben mitsamt der erwarteten Bewegung (also der Dimension Zeit) generiert. Die jetzt veröffentlichte Beta-Version wird als FSD für Full-Self Driving bezeichnet. Die Option lässt sich bei neuen und schon ausgelieferten Teslas seit langem bestellen; je näher sie wirklich autonomem Fahren kommt, desto teurer soll sie laut Musk werden.

Das offenbar ungeschnittene Video mit dem 17-minütigen FSD-Test wurde an diesem Montag auf Twitter und YouTube veröffentlicht. Die Fahrt in dem Tesla Model 3 führt durch kurvige, allerdings nicht stark befahrene Straßen in einem Weinbau-Gebiet in Kalifornien. Eine Kamera beobachtet die Straße vor dem Elektroauto, eine den Fahrer, eine seine Hände am Lenkrad und die vierte dem Tesla-Bildschirm. Unmittelbar nach dem Losfahren vom Straßenrand aktiviert der Fahrer das Autopilot-System und kommentiert dann so entspannt wie erfreut dessen Wirken.

Die ersten Stopp-Schilder auf der Wohnstraße, auf die er nach eigenen Angaben nie zuvor mit dem neuen FSD-System gefahren ist, nimmt das Model 3 des Testers bravourös. Der Tesla hält in etwa an der Linie an, in einem Fall folgt darauf ein sauberes Abbiegen nach links auf der richtigen Straßenseite, jeweils ohne Markierungen. Zwischendurch gibt der Fahrer per Spracheingabe ein neues Ziel ein. Die englische Formulierung dafür („take me to…“) klingt plötzlich bemerkenswert passend: „Fahre mich nach…“ würde sie auf Deutsch lauten – und tatsächlich fährt hier ja das Auto, nicht der Mensch.

Einmal Scheibenwischer, einmal Beschleunigen

Zweimal muss der Mann am Steuer aber doch eingreifen – oder hält es jedenfalls für geboten: Einmal schaltet er den Scheibenwischer ein, weil Wassertropfen auf der Frontscheibe seine Sicht verschlechtern, einmal ist ihm die Fahrt zu langsam, sodass er mit dem eigenen Fuß auf dem Pedal etwas beschleunigt. Am Lenkrad habe er aber zu keiner Zeit aktiv gedreht, beteuert er. Das Tesla-System schreibt vor, dass die Hände bei Autopilot-Fahrten am Steuer bleiben müssen, und überprüft dies mit einem Drehmoment-Sensor.

Der einzige Kritikpunkt auf der quasi-autonomen Fahrt lautet, dass die Positionierung in der Spur manchmal besser sein könnte. Auch andere Beta-Tester zeigten sich vom neuesten Autopilot-Stand beeindruckt, während sich Tesla-Chef Musk auf Twitter für ihre Rückmeldungen bedankte. Zudem scheint das System auch ohne Software-Updates lernen zu können: Mehrere Tester berichteten, dass ihr FSD-Elektroauto bei weiteren Versuchen auch Situationen meisterte, in denen es zunächst Fehler machte.

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