Wer massenhaft Teslas will, muss sich wie jeder andere hinten anstellen. So ungefähr reagierte CEO Elon Musk im vergangenen November auf die Nachricht, dass der Vermieter Hertz mindestens 100.000 Model 3 kaufen wolle – ausgeliefert sind längst noch nicht alle, und Rabatte gab es laut Musk ebenfalls nicht. Abschrecken lassen sich auch Großkunden davon aber offenbar nicht. Ein Abo-Anbieter aus den USA gab jetzt bekannt, weitere 23.000 Elektroautos kaufen zu wollen, die meisten davon für rund 440 Millionen Dollar bei Tesla. Aber auch davon ließ sich CEO Musk nicht beeindrucken.
Startup will 8300 Elektroautos von Tesla
Zusammen mit Elektroautos kommen Abo-Modelle für solche Fahrzeuge in Mode, und einer der ambitioniertesten Anbieter in diesem Bereich ist das US-Startup Autonomy. In diesem Januar meldete es, die ersten 100 Tesla Model 3 zum Abonnieren gekauft zu haben, und wollte bis Ende des Jahres auf 10.000 davon kommen. Ende Juli erzählte der Gründer Scott Painter dem Blog Electrek, dass Autonomy zu dieser Zeit wöchentlich 200 Teslas übernehme. Um möglichst schnell möglichst viele für wartende Kunden zu bekommen, sei das Unternehmen bei Modell und Ausstattung flexibel.
Außerdem kündigte Painter bereits an, eine Bestellung für weitere 23.000 Elektroautos von verschiedenen Herstellern vorzubereiten. Vergangene Woche wurden die Details dazu veröffentlicht. Wie sich zeigt, entfällt der größte Teil des Einkaufs von Autonomy auf Tesla: Von den insgesamt 1,2 Milliarden Dollar will das Unternehmen gut 440 Millionen Dollar bei dem Elektroauto-Pionier ausgeben. Die vorgesehenen 8300 Fahrzeuge machen gut 35 Prozent der Gesamtzahl von 22.790 aus.
Production is a much bigger challenge than demand
— Elon Musk (@elonmusk) August 14, 2022
Tesla steht also eine Bestellung in Höhe von knapp einer halben Milliarde Dollar ins Haus. Selbst gemessen an den heutigen Dimensionen des Unternehmens mit rund 17 Milliarden Dollar Umsatz im zweiten Quartal 2022 ist das eine ansehnliche Summe. Tesla-CEO Musk aber reagierte geradezu gelangweilt: Produktion sei eine viel größere Herausforderung als die Nachfrage, antwortete er einem begeisterten Fan, der auf Twitter auf die Autonomy-Meldung hinwies.
Reichweite und Wartezeit wichtige Kriterien
Die zweitgrößte Bestellung nach Zahl und finanziellem Volumen soll laut Autonomy an General Motors gehen – immerhin noch 3400 Elektroautos für 139 Millionen Dollar. Von Volkswagen, das in dieser Hinsicht in den USA noch nicht weit gekommen ist, will das Startup 2200 Elektroautos für 107 Millionen Dollar, und auch von Ford, Hyundai, Kia und Rivian noch vierstellige Zahlen für hohe zweistellige Millionen-Beträge. Die Auswahl nimmt also wie in Europa zu, aber Tesla bleibt in seiner Heimat am gefragtesten. Zu den Kriterien zählten laut Autonomy mindestens 250 Meilen Reichweite, ein möglichst hoher Restwert – und die Chance, das jeweilige Elektroauto vor Ende 2023 geliefert zu bekommen.