Wer ein Elektroauto kauft und es zuhause laden will, braucht auch eine geeignete Wallbox dafür – und die Hersteller machen Kunden die Entscheidung zunehmend dadurch leichter, dass sie solche Ladestationen unter der eigenen Marke selbst anbieten. Der ADAC hat jetzt acht davon getestet und an keiner ernsthaft etwas auszusetzen, also auch nicht an dem Wall Connector von Tesla, der mit 500 Euro den niedrigsten Preis im Testfeld hatte. Die Ausstattung ist laut dem Auto-Club ähnlich sparsam – was aber nur gilt, wenn man die Tesla-Wallbox (s. Foto) mit einem fremden Elektroauto nutzt.
ADAC fehlt bei Tesla die Wallbox-App
Insgesamt bezeichnet der ADAC die Preise für die Hersteller-Wallboxen als „erstaunlich wettbewerbsfähig“ im Vergleich zu freien Angeboten. Auf den sonst üblichen Aufschlag für ihr Logo hätten die Auto-Marken also wohl verzichtet. In dem Test reichten die Preise von 500 Euro für den Tesla Wall Connector bis zu 999 Euro für die Wallbox des schwedischen Herstellers Garo, die Volvo unter eigenem Namen für seine Elektroautos anbietet.
Obwohl die Volvo-Wallbox die teuerste im Test war, landete sie nicht auf einem der vorderen Plätze, sondern mit der gleichen Gesamtnote von 2,1 knapp hinter der von Tesla. Den letzten Platz besetzte mit durchschnittlich 2,2 der ID. Charger von Volkswagen, der 569 Euro kostet. Beim Punkt Sicherheit mit 30 Prozent Gewichtung bekamen die drei Schlusslichter allesamt Einser-Noten, und bei der Funktion mit ebenfalls 30 Prozent mindestens eine 2,1. Deutlich abgewertet wurden die Wallboxen von Tesla, Volvo und am stärksten VW jeweils wegen der Ausstattung.
Wer auf digitalen Komfort verzichten könne, finde schon für 500 Euro eine gut funktionierende Wallbox, schreibt der ADAC. Damit ist offensichtlich der Tesla Wall Connector gemeint – aber für Käufer, bei denen das Elektroauto vom gleichen Hersteller ist, stimmt die Einschränkung nicht einmal richtig. Denn eine eigene App für die Wallbox gibt es hier zwar tatsächlich nicht, aber wenn die Station mit einem Tesla verbunden ist, lässt sich das Laden über die App für das Auto starten und stoppen oder die Leistung verändern und mehr.
Hyundai mit ingesamt bester Ladestation
Was der Tesla-Wallbox für manche Umfelder tatsächlich fehlt, ist ein Stromzähler, wie er zum Beispiel in dem teuren Volvo-Gerät zu finden ist. Anders als beim ähnlich billigen VW-Charger ist beim Wall Connector aber eine Wechselstrom-Fehlererkennung integriert, deren Einzelinstallation sonst zusätzliche Kosten bedeutet. Insgesamt Testsieger war für den ADAC die Hyundai-Wallbox Pulsar Plus für 911 Euro. Deren Funktion wurde mit 1,9 bewertet, also weniger gut als bei Tesla mit 1,4, aber die bessere Ausstattung mitsamt App für alle führte zu der besten Gesamtnote von 1,8.