Bild: Nickel-Projekt von Giga Metals in Kanada
Tesla ist der weltgrößte Hersteller von Elektroautos, und sein Zulieferer CATL aus China der Anbieter mit der größten Produktionskapazität für Batterie-Zellen weltweit. Zumindest die Chinesen sehen sich als Partner von Tesla, dort aber gibt es zugleich erhebliche Aktivitäten für eine ganz eigene Batterie-Produktion. Dass die beiden Unternehmen auf gewisse Weise auch zu Konkurrenten werden, zeigt sich an zwei aktuellen Nachrichten dazu: Tesla soll in Kanada über die Erschließung eines großen Nickel-Vorkommens verhandeln, und CATL steigt bei der ebenfalls kanadischen Rohstoff-Firma Neo Lithium ein.
Nickel von Giga Metals für Tesla?
Über die Verhandlungen von Tesla mit Giga Metals berichtete Ende vergangener Woche die Nachrichten-Agentur Reuters. Dabei soll es um eine Beteiligung von Tesla an einem großen Projekt in Kanada gehen, bei dem der wichtige Akku-Rohstoff Nickel mit geringen Kohlendioxid-Emissionen gewonnen werden kann. Im Juli hatte Tesla-Chef Elon Musk öffentlichen zu solchen Angeboten aufgerufen: „Bitte baut mehr Nickel ab“, sagte er in einer Telefon-Konferenz. Wer den Rohstoff effizient (also nicht allzu teuer) und ökologisch vernünftig gewinnen könne, werde von Tesla einen riesigen Vertrag über eine langen Zeitraum bekommen.
Solche Ansagen sind wichtig, damit Rohstoff-Firmen sich an die hohen Kosten für die Erschließung neuer Vorkommen wagen, die dann erst über Jahre nach und nach durch die Rohstoff-Verkäufe wieder eingespielt werden. Der President von Giga Metals wollte auf Anfrage von Reuters aber nichts zu einer möglichen Vereinbarung mit Tesla sagen.
Tesla umworben, CATL kauft ein
Laut dem Bericht will das Unternehmen mit dem Einsperren von CO2 aus der Atmosphäre und Wasserkraft eine umweltfreundliche Nickel-Produktion gewährleisten. Die Kosten bezifferte der President auf unter 1 Milliarde Dollar ohne die Leitung für Wasserkraft-Strom. Die Markt-Kapitalisierung von Giga Metals an der Toronto Stock zeigt, dass ein Partner wie Tesla für ein so ehrgeiziges Projekt dringend gebraucht würde: Sie beträgt umgerechnet nur rund 67 Millionen Euro. Nach Musks Nickel-Aufruf hatte sich schon eine andere kleine Rohstoff-Firma für Tesla ins Spiel gebracht.
Was aus den Verhandlungen zwischen Tesla und Nickel-Produzenten wird, blieb vorerst offen, ein Deal des China-Partners CATL für einen anderen Akku-Rohstoff ist schon abgeschlossen: Das Unternehmen habe für 6,5 Millionen Dollar 10 Millionen Aktien der Neo Lithium Corp. gekauft und sei damit drittgrößter Aktionär geworden, berichtet ebenfalls Reuters. Auch Neo Lithium hat seinen Sitz in Kanada, doch bei dem Geschäft soll es um Minen in Argentinien gehen, und wie der Name verrät natürlich um Lithium statt Nickel.