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BMW-Elektroauto iX3 kommt nicht nach USA – gut genug für Europa und China?

bmw ix3 genf mar20

BMW Group

Bild: BMW Group

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Von den drei großen deutschen Autokonzernen scheint BMW am wenigsten überzeugt von Elektroautos zu sein – und bietet vielleicht passend dazu auch die am wenigsten überzeugenden Elektroautos. Während Volkswagen (mit Audi e-tron und Porsche Taycan) und Mercedes (mit dem EQC) schon E-Mobile der nächsten Generation auf den Straßen haben, schleppt sich BMW mit dem älteren i3 durch. Erst Anfang 2021 soll das Elektro-SUV iX3 das Programm verjüngen – aber nicht in den USA, denn die dortigen Händler finden offenbar seine Reichweite zu gering.

Händler kritisiert Reichweite

Das berichtet jetzt die Zeitschrift Automotive News im Internet – rund eine Woche, nachdem Vorstandschef Oliver Zipse zum Genfer Autosalon online die BMW-Elektropläne erläutert. „Zunächst verzichtet BMW dabei auf dicke Ausrufezeichen bei Leistung und Reichweite“, fasste der Blog BimmerToday die Aussagen zum iX3 höflich zusammen. Doch die Händler in den USA scheinen weniger zurückhaltend zu sein. „Wir brauchen den iX3 mit begrenzter Reichweite und Hinterradantrieb zurzeit nicht“, zitiert Automotive News einen von ihnen.

Nach Angaben der Zeitschrift hat BMW bestätigt, dass es derzeit keine Pläne für die US-Einführung des iX3 gibt. Die Händler seien darüber schon Ende Januar informiert worden. Ausschlag gebend für die Entscheidung sei wohl die mäßige Reichweite gewesen, die nach der US-Norm EPA zu erwarten war. Bei unter 300 Meilen, so wird ein Händler zitiert, „lohnt es sich nicht, das Auto herzubringen“.

Fast alle Teslas über 300 Meilen

Nach der Euro-Norm WLTP gibt BMW für den iX3 umgerechnet 273 Meilen an, aber der EPA-Wert kann deutlich darunter liegen, wie zum Beispiel Porsche mit dem Taycan erfahren musste. Zum Vergleich: Tesla liegt bei einer Ausnahme mit sämtlichen aktuell angebotenen Modellen komfortabel über 300 Meilen. Die Ausnahme ist das Model 3 mit Standard-Reichweite, das nach EPA 250 Meilen weit kommt – es gäbe eine zweite, wenn auch das Model Y schon mit dem kleineren Akku angeboten würde.

Aber selbst 250 Meilen wären laut einem von Automotive News zitierten Analysten weit genug für den iX3 gewesen. Ab 240 Meilen könne man sich auf den US-Markt wagen, sagte Sam Abuelsamid von Navigant Research, was man so verstehen könnte, dass der BMW nicht einmal diesen Wert erreicht hätte. Laut einem weiteren Analysten hätte es für das deutsche Unternehmen deshalb keinen Sinn gehabt, in den USA gegen das Tesla Model Y oder den Ford Mustang Mach-E anzutreten – zumal vorerst kein Allradantrieb für den iX3 vorgesehen ist.

Europa weniger anspruchsvoll?

So werden US-Kunden wohl auf die nächsten Elektro-BMWs, iNext ab Mitte 2021 und i4 später im selben Jahr, warten müssen oder dürfen, die dann auf einer neuen Plattform basieren sollen. Europa und China (wo er gebaut wird) dagegen bekommen Anfang 2021 den iX3. Diese beiden Märkte scheint BMW demzufolge für weniger anspruchsvoll oder umkämpft zu halten als die USA. Hinzu kommt: In Europa werden Elektroautos ab diesem Jahr dringend gebraucht, um die durchschnittlichen CO2-Emissionen zu reduzieren und so Strafzahlungen zu vermeiden.

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