In den USA ist die Tesla-Welt bislang geschlossener als in Europa: Für den Heimatmarkt sind die Elektroautos des Unternehmens mit einer proprietären Ladebuchse ausgestattet, was darauf hinausläuft, dass sie ohne Adapter nur spezielle Tesla-Infrastruktur nutzen und umgekehrt andere Marken nicht am Supercharger laden können. Aber auch in den USA gilt die Ansage von CEO Elon Musk, dass das Supercharger-Netz auf Dauer weltweit für alle Elektroautos geöffnet werden soll. Und dieser Teil des Plans wird offenbar konkreter: Laut einem Bericht bekommt Tesla öffentliches Geld für vier Supercharger mit CCS-Anschlüssen in Kalifornien, von denen einer zudem der größte der Welt werden dürfte.
164 Supercharger-Säulen an größtem Standort
Der größte aktive Supercharger-Standort von Tesla befindet sich mit 72 Säulen laut supercharge.info immer noch in Shanghai, darüber steht in der Übersicht aber bereits Harris Ranch. Diese Station in Kalifornien hat derzeit 18 Ladesäulen und bekommt 80 weitere. Und offenbar ganz in der Nähe will Tesla den weltweit mit Abstand größten Supercharger-Standort errichten: mit noch einmal 164 Ladesäulen, berichtete am Mittwoch der Blog Drive Tesla Canada unter Berufung auf Antragsdokumente.
Zudem sind nicht alle davon nur für Elektroautos der eigenen Marke vorgesehen. Laut dem Bericht bekommt Tesla für diesen neuen Standort und drei weitere Fördermittel aus einem Programm in Kalifornien, das aber vorsieht, dass mindestens 50 Prozent der Ladesäulen an einer Station Kabel nach CCS-Standard haben müssen. Die Supercharger-Öffnung beginnt also offenbar auch in mindestens einem Bundesstaat der USA.
Die erste Tesla-Station für alle Elektroautos in Kalifornien wird allerdings nicht der neue Rekord-Standort in Harris Ranch sein, geht aus dem Bericht weiter hervor – dieser soll erst 2024 eröffnet werden. Früher dürften aber drei weitere geförderte Supercharger-Projekte in Kalifornien fertig werden, von denen zwei ebenfalls eine dreistellige Ladesäulen-Zahl bieten sollen.
Tesla Megapacks für alle CCS-Stationen
Knapp darunter würde laut Drive Tesla Canada der Standort Baker bleiben, der derzeit 40 Supercharger-Säulen hat und bis nächsten Sommer 56 weitere bekommen soll. 100 schnelle Ladeplätze sind nahe der I-5 in der nordkalifornischen Stadt Willows geplant, die bislang keine Tesla-Station hat. Und der dritte dreistellige Standort mit ebenfalls 100 Säulen soll in der Wüstenstadt Barstow entstehen, in deren Nähe es bereits zwei Supercharger-Stationen gibt. Für alle vier geförderten Standorte in Kalifornien sind laut dem Bericht zudem Megapacks zur Energie-Speicherung vorgesehen.