Bild: Volkswagen
Nach Vorbestellern haben seit diesem Montag auch alle anderen europäischen Kunden die Möglichkeit, das erste Elektroauto zu bestellen, das sich bei der Reichweite hinter dem Vorbild Tesla nicht verstecken muss und gleichzeitig zu einem weitaus niedrigeren Start-Preis zu haben ist: der Volkswagen ID.3. Zugleich markiert der Verkaufsstart des ersten elektrischen Massen-Modells aus dem Volkswagen-Konzern dessen Aufbruch in die Zukunft, auf den in schneller Folge viele weitere Elektroautos auf derselben Basis folgen sollen.
Kleiner ID.3 kommt weiter als Tesla
Auf der offenbar mit Einfachheit wie bei Tesla im Sinn gestalteten Konfigurator-Seite für den VW ID.3, die dennoch etwas unübersichtlich ist, wird das Volks-Elektroauto in sieben Varianten von Pro bis Tour angeboten. Wer keinerlei Extras braucht (den ID.3 also unter anderem in Mausgrau fahren möchte), kann ab jetzt für 35.574,95 Euro ein Elektroauto mit fast derselben Reichweite wie das kleinere Tesla Model 3 bestellen. Tesla nennt als dessen Preis auf der eigenen Website 42.900 Euro, aber darin sind anders als bei VW schon (netto) 3000 Euro Hersteller-Anteil an der Umweltprämie abgezogen. Eigentlich kostet der billigste ID.3 also rund 11.000 Euro weniger als das Model 3; bei beiden können Käufer noch 6000 Euro staatliche Umweltprämie zurückbekommen.
Während auf den Tesla-Bestellseiten die Reichweite als einige von nur wenigen Informationen angezeigt und groß hervorgehoben wird, muss man bei VW danach suchen. Unter den technische Daten im Konfigurator für die Basis-Version Pro steht es dann aber: 426 Kilometer kombinierte Reichweite nach WLTP. Das sind 17 Kilometer mehr als beim Tesla Model 3 Standard-Reichweite plus mit 409 WLTP-Kilometern, das einen etwas kleineren Akku hat, aber eben deutlich mehr kostet.
Tesla-Erlebnis zum Volkswagen-Preis?
In der nächsten Akku-Stufe bei Tesla und VW setzt sich der annähernde Reichweiten-Gleichstand fort: Als Pro S gibt es den ID.3 mit 82 Kilowattstunden und laut Konfigurator 549 Norm-Kilometern ab 41.000 Euro vor allen Umwelt-Abzügen. Das Tesla Model 3 Long Range, dann allerdings schon mit Allrad-Antrieb, kommt mit 560 Kilometern in diesem Fall etwas weiter. Aber es kostet nach der kompletten Umweltprämie etwa 50 Prozent mehr als der VW ID.3 mit dem größeren Akku.
Damit kann man, nicht ausstattungsbereinigt, unabhängig von Marken-Vorlieben und weiteren Vorzügen von Tesla wie insbesondere dem problemlosen Supercharger-Laden, sagen: Mit dem Bestell-Start für den ID.3 hat Volkswagen einen großen Schritt in Richtung von dem gemacht, was CEO Elon Musk sich mit Tesla vorgenommen hat: Elektroautos bezahlbarer zu machen. Die Auslieferungen von jetzt bestellten ID.3 sollen laut VW noch im Oktober starten. Also werden ihre neuen Besitzer bald berichten können, ob sich ein Volkswagen-Elektroauto nicht nur bei der Reichweite, sondern auch beim Gesamt-Erlebnis mit Tesla messen kann.