Bild: @Gf4Tesla
In hohem Tempo nimmt die Gigafactory von Tesla im brandenburgischen Grünheide (Giga Berlin) erste Gestalt an. Ende Mai war das dafür zuvor gerodete und planierte Gelände von gut 90 Hektar Größe nur von einigen Behelfsstraßen durchzogen, inzwischen sind große Flächen befestigt und riesige Beton-Füße wurden gegossen, vermutlich als Basis für Teile des Gigafactory-Fundaments. Außerdem meldeten Beobachter die Ankunft mehrerer hoher Bau-Kräne und von weiteren Wohn-Containern für Arbeiter – und eine Diebstahl-Warnung.
Tesla-CEO kam nicht, aber lobt
Tesla-CEO Elon Musk, der länger nichts zur deutschen Gigafactory gesagt hatte, äußerte sich zufrieden über den Fortschritt in Grünheide. „Geht schnell voran“, schrieb er am Freitag dazu auf Twitter. Die von ihm zugesagte Anreise zum ersten Spatenstich hatte er kommentarlos ausfallen lassen, vermutlich wegen Coronavirus-Beschränkungen. Stattdessen hatten Bagger Ende Mai ohne feierlichen Akt begonnen, Gruben als Vorbereitung für die jetzt gebauten Beton-Füße der Tesla-Fabrik auszuheben.
Dass die Tesla-Arbeiten bei Berlin konkreter und intensiver werden, ist nicht nur an der zunehmenden Zahl von schweren und großen Bau-Maschinen wie mehreren Kränen auf Schienen zu erkennen. In dieser Woche wurden auch weitere Wohn-Container angeliefert und eingerichtet, was dafür spricht, dass bald deutlich mehr Bau-Personal für Tesla aktiv sein wird. Und zur Sicherheit wurde am Bau-Zaun am Rand des Tesla-Geländes ein Schild zur Abschreckung von Dieben aufgehängt: „Diebstahl lohnt sich nicht“, steht darauf – weil die für Tesla schon gelagerten oder noch kommenden Kabel kein Kupfer enthalten sollen.
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Nach aktuellen Aussagen von Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach könnten noch in der ersten Jahreshälfte 2021 die ersten Tesla-Elektroautos aus der deutschen Gigafactory rollen, voraussichtlich zunächst Model Y. Schon in diesem Herbst werde vielleicht das eigentliche Gebäude erkennbar werden.
Tesla-Arbeiten unter Vorbehalt
Dabei steht die Gesamt-Genehmigung für das Projekt noch aus. Sie wurde Anfang Juni von Tesla überarbeitet beantragt, weil sich herausgestellt hatte, dass das Fundament auf den sandigen Brandenburger Boden teilweise auf Pfählen errichtet werden muss. Die jetzt beobachteten Beton-Füße für andere Gebäude-Teile dagegen wurden vorab genehmigt, aber wie alle anderen bisherigen Arbeiten unter Vorbehalt. Sollte das Projekt noch scheitern, muss Tesla alles rückgängig machen – was inzwischen eine ganze Menge wäre.