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BMW und Mercedes verdoppeln Elektroauto-Verkäufe in Q2 – bei VW soll Nachfrage fehlen

Volkswagen ID.7

Bild: Volkswagen

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Hat Volkswagen deshalb so lang mit der Bekanntgabe gewartet? Am Ende der ersten Juli-Woche meldete als erster deutscher Auto-Konzern BMW Elektroauto-Verkaufszahlen für das zweite Quartal, und sie entsprachen einer Steigerung von 117,5 Prozent gegenüber Q2 2022. Wenige Tage später folgte Mercedes-Benz mit ebenfalls fast 100 Prozent Elektroauto-Plus einschließlich Smart. Volkswagen als der größte der drei deutschen Konzerne ließ sich mit der Veröffentlichung von Q2-Stückzahlen bis diesen Freitag Zeit – und konnte nur gut 50 Prozent Wachstum bei seinen reinen E-Verkäufen melden.

VW-Elektroautos in Europa vor Tesla

Nach absoluten Stückzahlen liegt Volkswagen einschließlich Marken wie Audi, Porsche, Seat und Skoda damit weiterhin vor BMW und Mercedes. Insgesamt verkaufte der Konzern laut seiner Mitteilung von diesem April bis Juni 180.600 reine Elektroautos, 53 Prozent mehr als vor einem Jahr. Bei BMW waren es zusammen mit Mini 88.289, bei Mercedes mit Smart 61.200. Noch sind die beiden süddeutschen Konzerne zusammen bei Elektroautos also kleiner als Volkswagen allein (und alle drei zusammen wiederum viel kleiner als Tesla mit seinen 466.140 Auslieferungen in Q2).

Bei Mercedes steuerte die eigene Marke nach Angaben des Unternehmens in dem Quartal 56.300 Elektroauto-Verkäufe bei, sogar 123 Prozent mehr als in Q2 2022. Für Smart steht ein Minus von 19 Prozent auf 4900 in der Mitteilung, aber auch so bleiben insgesamt noch 96 Prozent Zunahme übrig. BMW nennt nur den Elektroauto-Gesamtwert von 88.829 im Konzern mit Mini. Der Anteil dieser Antriebsart bei Mercedes lag damit bei 11,9 Prozent, bei BMW waren es sogar 14,1 Prozent. Und Volkswagen, das innerhalb Deutschlands am frühesten und offensivsten auf Elektroauto-Kurs ging, erreichte 7,7 Prozent.

In Europa ist der VW-Konzern damit dennoch Marktführer bei reinen Elektroautos, heißt es in der Mitteilung. Für diese Region wurden 118.900 Verkäufe im zweiten Quartal gemeldet, was tatsächlich über den rund 90.000 Europa-Auslieferungen von Tesla liegt. Doch laut Berichten, die noch vor diesen Zahlen veröffentlicht wurden, fehlt es Volkswagen hier zunehmend an Nachfrage-Nachschub. Die Produktion des ID.4 in Emden wurde demnach schon gedrosselt und die des neuen VW ID.7 (s. Foto oben) verschoben.

„Nachfrage weit hinter Erwartungen“

Die Nachfrage nach Elektroautos liege so weit hinter den Erwartungen, dass sogar das VW-Gesamtziel von 9,5 Millionen verkauften Fahrzeugen für dieses Jahr in Frage stehe, berichtete diese Woche das Manager-Magazin. Bei Konkurrenten soll die Lage ähnlich sein, doch die konkreten Informationen beschränken sich auf den norddeutschen Konzern. Wenig später meldete das Handelsblatt, die Privatkunden-Nachfrage nach allen ID-Modellen liege auf dem wichtigen Markt Deutschland deutlich unter dem Ziel. Eine Sprecherin habe „allgemeine Kauf-Zurückhaltung bei Elektroautos“ bestätigt. Aber VW scheint sie am stärksten zu spüren zu bekommen.

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