Schon die Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2021 vergangene Woche hatte der Aktie von Tesla weiteren Schub gegeben und sie nach mehreren Analysten-Hochstufungen auf den neuen Schluss-Rekord von 909,68 Dollar steigen lassen. Doch im Rückblick war das ein vergleichsweise bescheidener Gewinn. Am Montag legte die Tesla-Aktie schon früh um mehr als 5 Prozent zu und machte dann nach einem kurzen Rücksetzer so weiter. Am Ende stand sie mit einem Kurs von 1024,86 Dollar mit 12,7 Prozent im Plus. Das ganze Unternehmen war mit diesem ersten Überschreiten der Marke von 1000 Dollar ebenfalls erstmals mit mehr als einer Billion Dollar bewertet.
Tesla-Wert steigt um 115 Mrd. Dollar
Die weitere Erhöhung des Tesla-Kursziels auf 1200 Dollar bei Morgan Stanely dürfte ebenfalls dazu beigetragen haben, aber die Nachricht des Tages war der Milliarden-Deal mit Hertz: Der erst im Juli mit Hilfe neuer Investoren aus der Insolvenz entlassene Auto-Vermieter hat laut der Nachrichten-Agentur Bloomberg 100.000 Tesla Model 3 für 4,2 Milliarden Dollar gekauft. Später bestätigte Hertz mit Werbespots auf Twitter und einem Blog-Beitrag, dass 100.000 Tesla-Elektroautos beginnend in diesem November Teil seines Angebots in den USA und Europa werden.
Während Tesla im Lauf des Börsen-Montags in den USA immer weiter zulegte und am Ende rund 115 Milliarden Dollar mehr wert war als am Freitag, erging es der Hertz-Aktie nicht ganz so gut. Sie sprang mit einem Plus von rund 13 Prozent in den Handel, baute dann aber wieder etwas ab. Am Ende blieben immerhin knapp 10 Prozent Plus mit einem neuen Börsenwert von knapp 13 Milliarden Dollar.
Der Markt schien den laut Bloomberg größten Elektroauto-Kauf der bisherigen Geschichte also hauptsächlich als großen Gewinn für Tesla zu verstehen. Der Zuwachs an Börsenwert am Montag entspricht ungefähr dem Dreißigfachen des Umsatzes durch den Hertz-Auftrag. Zu den Konditionen wurde zunächst nichts Näheres bekannt, aber die von Bloomberg genannte Summe und Stückzahl spricht dafür, dass Tesla für die 100.000 Model 3 praktisch keinen Rabatt gegeben hat.
Hertz-Werbung für das Model 3
Auf Hertz-Seiten zu dem neuen Elektroauto-Angebot wird das Model 3 ausführlich lobend beschrieben, FAQ-Seiten mit Videos zum Teil von Tesla selbst erklären die wichtigsten Funktionen wie das Autopilot-.System. Stellenweise lesen sie sich wie Werbung für Tesla. Das sind die Hertz-Infos im Grunde ja auch, und auch 100.000 neue Model 3 zum Mieten in den USA und Europa könnten einen erheblichen Marketing-Effekt für den Elektroauto-Hersteller haben – für den Tesla offenbar wieder einmal nichts bezahlt hat.