Kunden, die bei Tesla einen Semi bestellt haben, bekommen den Elektro-Lastwagen auch in diesem Jahr noch nicht – aber immerhin zwischendurch Post, mit der sie über Neuigkeiten in dem Programm informiert werden. Das neueste dieser Schreiben von Teslas Semi-Team hat ein Leser teslamag.de zur Verfügung gestellt. Darin ist von erfolgreichen Tests unter extremen Winter-Bedingungen die Rede, doch die Formulierung zum Marktstart des Tesla Semi ist noch vorsichtiger als im jüngsten Quartalsbericht.
Tesla Semi 2019, 2020, jetzt 2021
Dass es nun doch 2021 werden dürfte, bis die ersten Semi mit ihren riesigen Akkus ausgeliefert werden, hatte Tesla schon Ende April in seinem Quartalsbericht mitgeteilt. Eigentlich sollte der 2017 vorgestellte E-Sattelschlepper schon 2019 kommen, bis es im vergangenen Juli hieß, die Produktion werde Ende 2020 beginnen.
Und während Tesla im neuen Quartalsbericht von Ende April nur allgemein und ohne Angabe von Gründen kurz schrieb, die ersten Semi-Auslieferungen würden weiter auf 2021 verschoben, wird das Semi-Team in seinem Brief an Besteller jetzt zumindest etwas konkreter: Die Auslieferungen würden „aufgrund der Auswirkungen von Covid-19“ später beginnen, heißt es darin. Außerdem ist lediglich vom „Start einer Produktion mit geringem Volumen“ in 2021 die Rede, was eher nach Ende als nach Anfang des kommenden Jahres klingt.
Semi-Besteller wie der deutsche teslamag-Leser müssen sich also noch gedulden, bis sie die elektrische Zugmaschine mit den von Tesla angekündigten bemerkenswerten Leistungsdaten wie bis zu 500 Meilen Reichweite und Beschleunigung auf 60 Meilen in unter 5 Sekunden – bei laut Tesla zudem niedrigen Kosten – bekommen. Nach der Vorstellung wurde bekannt, dass schon viele bekannte Unternehmen teils zweistellige Stückzahlen des Tesla-Sattelschleppers bestellt haben.
Fabrik und Akkus für Tesla Semi offen
Noch aber fehlt es Tesla sowohl an einer Produktionsstätte dafür (während Musk für den Cybertruck zumindest schon grob die Mitte der USA genannt hat und bald konkreter werden will) als wohl auch an den Akkus. Die Welt wartet auf einen mehrfach verschobenen Batterie-Tag, bei dem Tesla seine Pläne dafür vorstellen will. Teil davon ist nach Berichten eine enge Partnerschaft mit CATL aus China, aus der bislang aber nur ein billiger Akku für das kleinste chinesische Tesla Model 3 hervorgegangen sein soll.
Immerhin nutzt Tesla die Zeit, um seinen Semi zu testen und zu verfeinern, wie jetzt in dem Brief an die Kunden steht. Bis Ende des ersten Quartals habe es intensive Winter-Tests bei Temperaturen von bis zu minus 40 Grad gegeben, schreibt das Team – ein YouTuber, dem der Tesla Semi dort vor die Kamera fuhr, dürfte das bestätigen können. Bei den Tests in Alaska sei es darum gegangen, die Traktions- und Stabilitätskontrolle zu optimieren, die dank Elektro-Technologie schnell reagiere, berichtet Tesla. Außerdem sei außerdem, dass einer der Verbrenner-Lastwagen, der zu Vergleichszwecken dabei war, die Kälte nicht vertragen habe und deshalb zu einer Werkstatt geschleppt werden musste.