Mit Bildern vom Geschehen außen auf der Baustelle für die deutsche Gigafactory von Tesla in Grünheide bei Berlin werden Neugierige von Beobachtern mit ihren Drohnen reichlich versorgt. Nachdem die Gebäude-Hüllen inzwischen weitestgehend fertig gestellt sind, hat sich der Schwerpunkt der Arbeiten aber ins Innere verlagert, sodass sie von oben nicht mehr zu sehen sind. Einen kleinen Einblick lieferte jetzt aber der deutsche Mittelständler Bang Kransysteme: Er meldete die Installation eines seiner Brückenkräne in der Tesla-Fabrik und veröffentlichte einige Bilder dazu.
100-Tonnen-Kran für Giga-Pressen
Viele Unternehmen aus der Region und dem Rest Deutschlands und Europas sind an dem deutschen Tesla-Projekt beteiligt und versuchen mehr oder weniger unauffällig, darauf aufmerksam zu machen. Dabei müssen sie stets aufpassen, nicht zu viel zu verraten, denn Tesla ist in seiner Öffentlichkeitsarbeit sehr zurückhaltend. Trotzdem ist zum Beispiel längst klar, dass Giga Berlin acht vom ihrem Hersteller Idra aus Italien so bezeichnete Giga-Pressen für den Druckguss großer Elemente des Model Y bekommt.
Bang Kransysteme bezeichnet diese Anlagen in einem LinkedIn-Update sogar als „Herzstück“ der deutschen Tesla-Fabrik. In diesem Bereich sei jetzt innerhalb von fünf Tagen ein Prozesskran mit einer Tragfähigkeit von 100 Tonnen installiert worden, informierte das Unternehmen; ein Nebenarm des „Zweiträger-Brückenlaufkrans“ soll 60 Tonnen Last schaffen. Das System sei von Sachverständigen abgenommen und dann gleich für seine erste Aufgabe eingesetzt worden, nämlich den Aufbau einer der tonnenschweren Giga-Pressen.
Tesla will ab Mai Prototypen bauen
Erste Teile für eine davon wurden schon im Dezember 2020 auf der Giga-Baustelle dokumentiert, ebenso wie deren Zusammenbau im Inneren der entstehenden Tesla-Fabrik. Der jetzt montierte Brückenkran könnte den Aufbau der restlichen Druckguss-Maschinen erleichtern und beschleunigen. Laut der LinkedIn-Mitteilung ist er aber nicht der erste Kran von Bang, der in der Giga Berlin installiert wurde.
Nach inoffiziellen Informationen soll in der Gigafactory bei Berlin schon im Mai die Produktion von Prototypen für das Model Y beginnen und zwei bis drei Monate später die Serienproduktion. Vor dem Serien-Start muss nach Aussagen von Brandenburgs Umweltminister aber die Genehmigung für die Tesla-Fabrik nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz vorliegen, die bislang ausseht.