Die Ende Januar nach einigen Spekulationen vorgestellte Auffrischung von Tesla Model S und Model X wurde dringend erwartet, denn beide haben in ihrer Grundform schon einige Jahre auf dem aerodynamischen Buckel. Von außen ändert sich auch bei dem Refresh nicht viel, beim Antrieb völlig neu ist dagegen die Option Plaid mit drei Motoren. Im Innenraum wiederum fielen bislang vor allem der jetzt quer eingebaute Touchscreen, das als Yoke bezeichnete Lenk-Rechteck und das Fehlen von Hebeln links und rechts davon auf. Ein recht klassisches Luxus-Detail aber scheint bei so viel Futurismus in den beiden Top-Teslas bislang übersehen worden zu sein.
Aktualisierung: Berichte über das neue Extra gab es tatsächlich noch nicht. Aber aufmerksame Leser wiesen darauf hin, dass man keine Bilder untersuchen muss, um es zu entdecken: Unter den Detail-Informationen zum Innenraum im Tesla-Konfigurator für Model S und Model X ist jetzt als eines der Ausstattungsmerkmale „belüftete Vordersitze“ angegeben. Damit kann die Einführung der Kühlungsfunktion als sicher gelten. Wir bitten das Übersehen zu entschuldigen.
Perforierte Sitzfläche in neuem Model S
Beschleunigung, Fahrgefühl und Software-Luxus sind selbst im Basis-Tesla Model 3 über fast jeden Zweifel erhaben, den höher positionierten Model S und Model X aber wird gern vorgehalten, es mangele ihnen an sonstigen Premium-Merkmalen. So bietet vor allem die deutsche Verbrenner-Konkurrenz reichlich Extras für innen, unter anderem bei Sitzen, die sich heizen, kühlen, zum Liegen ausklappen und sogar zum Massieren nutzen lassen. Doch ein genauer Blick in den Innenraum eines der ersten Model S auf öffentlichen Straßen spricht dafür, dass Tesla jetzt zumindest die Kühlfunktion wieder einführt.
Wenn man gezielt darauf achtet, fällt die Änderung auch beim Blick auf die offiziellen Bilder im Tesla-Konfigurator für Model S und Model X auf. Auf dem großen Foto des neuen Innenraums stechen der Yoke und der neue Bildschirm ins Auge, aber am unteren Bildrand ist ein Teil der Sitzfläche des Beifahrer-Platzes zu sehen – und diese scheint perforiert zu sein, was normalerweise eine Sitzkühlung bedeutet. Deutlicher zeigt sich das bei einem Foto eines neuen Tesla Model S, das der Twitter-Nutzer @nickrgeorge am Wochenende auf Twitter veröffentlichte.
Spotted a #Tesla #ModelS #Plaid test mule in Carmel, CA today. New interior, but a regular steering wheel, no yoke! Wheel arches and overall stance is noticeably wider. pic.twitter.com/NZ2WnCQTKF
— Nick George (@nickrgeorge) February 21, 2021
Von außen ist das weiße Model S anhand von etwas breiteren Backen als Refresh-Modell zu erkennen, und das Cockpit ist sozusagen ein Hybrid aus Alt und Neu. Darin fehlen wie auf den Tesla-Bildern die Hebel links und rechts von der Lenkung, aber statt des eckigen Yoke ist ein normales Lenkrad verbaut. In diesem Fall dürfte diese Abweichung die Blicke auf sich gezogen haben. Doch klarer als bei Tesla selbst ist auf dem Innenraum-Bild von @nickrgeorge auch zu erkennen, dass die Beifahrer-Sitzfläche perforiert ist. Der weiter entfernte Fahrer-Sitz ist unschärfer aufgenommen, doch später veröffentlichte der Beobachter ein weiteres Foto nach innen, auf dem die Perforation auch links gut zu sehen ist.
Mehr Premium für Tesla-Innenraum
Dem Entdecker des Model S in Kalifornien scheint das Sitz-Detail entgangen zu sein, und auch in den Kommentaren zu seiner Nachricht spielte es zunächst keine Rolle. Mit dem Refresh für Model S und Model X geht Tesla insofern in die Richtung von mehr Premium-Auswahl im Innenraum, als mit Beige eine dritte Option für Sitze und Verkleidungen neben Schwarz und Schneeweiß dazugekommen ist. Ein zusätzlicher Bildschirm für die hinteren Sitze, der zusammen mit dem vorderen von einem Computer mit der Leistung aktueller Spielkonsolen gespeist wird, bedeutet eine weitere Aufwertung im digitalen Bereich. Und die vor der (dauerhaften?) Wiedereinführung stehende Sitzkühlung zeigt, dass Tesla wenn nötig auch für mehr klassischen Luxus zu haben ist.