Nach einem Besuch der Gigafactory von Tesla in Grünheide bei Berlin hat sich ein weiteres großes Finanzhaus über deren Bedeutung für den Elektroauto-Hersteller geäußert. Schon vergangene Woche veröffentlichten unter anderem die Investmentbanken Jefferies und UBS Kurzstudien über ihre Deutschland-Reise, die auch eine Autobahn-Fahrt mit dem in Grünheide produzierten Tesla Model Y Performance umfasste. Am Montag folgte laut Berichten eine Einschätzung der Deutschen Bank, die schrieb, die lokale Produktion in Europa könne die Spielregeln dort verändern.
Vierte Tesla-Schicht in 2023
Wie Yahoo Finance aus dem Kommentar zitiert, waren die anderen Aktien-Experten vergangene Woche sogar auf Einladung der Deutschen Bank bei Tesla in Grünheide. Das Programm habe in einer Führung durch die Gigafactory, den Autobahn-Testfahrten im Model Y und einem Treffen mit Teslas oberstem Anleger-Betreuer bestanden. Ähnlich wie die Analysten anderer Häuser zeigte sich der Deutsche-Bank-Analyst anschließend beeindruckt. Die lokale Produktion sei ein potenzieller „Game-Changer“ und mache Tesla zu einem noch beeindruckenderen Wettbewerber in der Region, schrieb er laut Yahoo.
Noch wird in der deutschen Tesla-Fabrik nur in zwei Schichten gearbeitet, bestätigte die Deutsche Bank. Nach Informationen von teslamag.de von Ende Juli soll im Oktober eine zunächst nur teilweise besetzte dritte Schicht starten. Auf vier Schichten und Produktion bei voller Kapazität will Tesla irgendwann in 2023 umsteigen, schrieb laut Yahoo jetzt der Deutsche-Analyst. Die Kapazität der deutschen Gigafactory betrage bereits die vorgesehenen 500.000 Model Y pro Jahr. Dazu hatte zuvor UBS gemeldet, nur Teile der Fabrik seien dafür schon bereit.
Energie-Sorgen um deutsche Gigafactory
Die Deutsche Bank blieb bei ihrer Kaufen-Einschätzung für die Tesla-Aktie und passte das Kursziel nach dem Split auf 375 Dollar an, etwa 30 Prozent über dem aktuellen Niveau. 2023 könne ein entscheidendes Jahr für das Unternehmen werden, und es sei weiterhin einer der attraktivsten Storys im Auto-Sektor, schrieb sie laut Yahoo. Die Elektroauto-Fabrik in Deutschland habe das Potenzial, die Brutto-Margen von Tesla zu erhöhen. Bei dem Besuch soll Tesla eingeräumt haben, dass eine mögliche Energie-Krise in Deutschland ein Risiko für die lokale Produktion darstelle. Inzwischen könne man aber im globalen Maßstab flexibel auf solche Situationen reagieren.