Damit Elektroautos halten, was sie theoretisch möglich machen, muss nicht nur der für das Fahren verbrauchte Strom aus sauberen Quellen stammen, sondern schon die Rohstoffe für ihre Akkus müssen möglichst ohne CO2-Ausstoß gewonnen werden. Und bei diesem frühen Glied der Wertschöpfungskette für Batterien und dann Elektroautos oder stehende Speicher setzt jetzt der weltgrößte Baumaschinen-Hersteller Caterpillar an: Für den Einsatz „in naher Zukunft“ stellte er einen rein elektrischen Muldenkipper im riesigen Format für Rohstoff-Unternehmen vor.
Hunderte Tonnen aus dem Steinbruch
Verglichen mit einem normalen Pkw oder auch Straßen-Lastwagen ist jedes der Fahrzeuge, die Caterpillar als „Steinbruchmuldenkipper“ anbietet, ein Monstrum. Der 793, der jetzt als elektrischer Prototyp präsentiert wurde, ist noch nicht einmal das größte davon: 134 Tonnen wiegt allein das Fahrgestell, 30 Tonnen der Aufbau, und aus dem Steinbruch mitnehmen kann er 240 Tonnen Last. Doch der Caterpillar 798 AC schafft sogar 372 Tonnen und wiegt dann insgesamt mehr als 600 Tonnen.
Bei dem Steinbruch-Monster 798 AC handelt es sich tatsächlich bereits um ein hybrides Fahrzeug, denn es wird angetrieben von elektrischen Rad-Motoren, die von einem Diesel mit 85 Liter Hubraum mit Strom versorgt werden. Der jetzt vor frühen Kunden im US-Bundesstaat Arizona gezeigte 793-Prototyp aber bekommt seine Energie nach den Angaben dazu ausschließlich aus einer Batterie.
Wie der Rest des Fahrzeugs dürfte die riesig sein, doch eine Kapazität wird von Caterpillar ebenso wenig genannt wie die Leistung des elektrischen Antriebs – bei der konventionellen 793-Version sind es knapp 2700 Diesel-PS. In einer Presse-Mitteilung und einem Video erfährt man aber, dass der Elektro-Prototyp jetzt Kunden aus dem „Early Learner Program“ von Caterpillar demonstriert wurde: Große Rohstoff-Gesellschaften wie BHP oder Rio Tinto, mit denen feste Vereinbarungen über Elektrifizierung geschlossen seien. Schon in naher Zukunft werde der E-Kipper bei diesen Kunden eingesetzt werden.
Sauberer Strom für Riesen-Elektroautos
Bei der Vorführung in Arizona musste der Prototyp nur eine Strecke von 7 Kilometern bewältigen. Voll beladen schaffte er darauf bis zu 60 Stundenkilometer und fuhr mit 12 km/h einen Kilometer lang eine 10-prozentige Steigung hinauf. Bei der anschließenden Fahrt bergab wurde Energie zurück in die Batterie gespeist, die sonst als Wärme verloren gegangen wäre, erklärt Caterpillar einen Vorteil aller Elektroautos. Anschließend sei im Akku noch genügend Strom für weitere Zyklen dieser Art gewesen.
Die elektrische Zukunft kann also offenbar auch ganz am Anfang der Wertschöpfungskette dafür beginnen. Um auch den Strom für seine Riesen-Elektroautos sauber zu machen, will Caterpillar für seine Kunden zudem Erzeugung aus erneuerbaren Quellen vor Ort erproben.