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VW startet mit ID.3 in die Elektroauto-Ära – aber Tesla ist laut Experte Jahre voraus

vw id.3 produktion

Bild: Volkswagen

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Aus dem Volkswagen-Konzern gibt es schon die Elektroautos Porsche Taycan und Audi e-tron, doch erst mit dem Volumen-Modell VW ID.3 soll die neue Antriebsära für den deutschen Traditionshersteller so richtig beginnen: Der Elektro-Kompaktwagen ist weitaus billiger als ein Tesla Model 3 und kostet laut VW schon beim Kauf nicht mehr als ein Verbrenner-Golf, und auf derselben MEB-Plattform sollen bald viele weitere Modelle der VW-Marken folgen. Wie Volkswagen in dieser Woche mitteilte, wird der Termin für den ID.3-Marktstart in diesem Sommer gehalten, wenn auch mit Software-Lücken. Aber das ändert nach Ansicht eines Experten nichts daran, dass Tesla allen anderen Herstellern technisch mehrere Jahre voraus ist.

VW auf Tesla-Kurs – mit Abstand

Diese Einschätzung teilt man nach Berichten auch bei Volkswagen. Dort soll es im Mai eine Bestandsaufnahme zu Elektroautos gegeben haben, deren Ergebnis war, dass auch die ID-Serie mit den Angeboten von Tesla noch nicht mithalten kann. Ein Star-Ingenieur bei Audi soll deshalb jetzt mit einem eigenen Team und Konzern-Ressourcen bis 2024 ein „Leuchtturm“-Elektroauto entwickeln, das es endlich mit Tesla aufnehmen kann. Und zumindest unter den deutschen Auto-Herstellern dürfte VW der Konzern sein, der sich noch am ehesten und engsten auf Tesla-Kurs befindet.

Trotzdem ist der Abstand groß. Tesla sei derzeit allen anderen Auto-Herstellern „mindestens um drei Jahre voraus“, hielt Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAR) an der Fachhochschule Bergisch-Gladbach in einem Interview mit dem Handelsblatt in dieser Woche fest. Das mache den Elektroauto-Pionier aus Kalifornien zum Maßstab für die gesamte Branche. Immerhin VW habe das erkannt, sagte der Auto-Professor, und habe die Chance, „das Elektroauto zu einem echten Massenprodukt zu machen“.

Software bei VW hinter BMW und Daimler

Anders herum sieht Bratzel die deutschen Konkurrenten-Konzerne BMW und Daimler bei digitalen Funktionen eher vor Volkswagen, das dafür einen Hardware-Vorsprung in Form der modernen MEB-Basis habe – auch wenn der Beweis für deren Qualität noch ausstehe. Von Software-Problemen beim ID.3, aber auch beim neuen Golf, war zuletzt viel zu lesen. Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess soll selbst einen anhaltenden Rückstand gegenüber Tesla in diesem Bereich beklagt haben; wenig später gab er den Posten als CEO der Marke VW auf, blieb aber Konzern-Chef.

An diesem Mittwoch hatte VW mitgeteilt, dass sein Volks-Elektroauto ID.3 wie angekündigt tatsächlich noch in diesem Sommer ausgeliefert werden kann. Wer nicht warten will, muss aber Anfang 2021 noch einmal in die Werkstatt, um nachträglich zwei Funktionen aufspielen zu lassen. Probleme gibt es unter anderem ausgerechnet mit einem hochmodernen Headup-Display für den ID.3, wie es sich manche Fahrer eines Tesla Model 3 und später Model Y mangels Anzeigen hinter dem Lenkrad wünschen würden.

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