Der inzwischen unangefochtene Marktführer bei schnellen Ladestellen für Elektroautos in Deutschland ist der Energie-Konzern EnBW, und zumindest nach der Zahl der Standorte gerechnet, ist laut einer aktuellen Übersicht an Tesla mit seinen 167 deutschen Supercharger-Stationen für beliebige Fabrikate mittlerweile auch Aral Pulse vorbeigezogen. Mit Shell Recharge hat sich zudem noch eine weitere Tankstellen-Marke in der Spitzengruppe der Betreiber von CCS-Säulen in Deutschland etabliert.
Aral mit mehr Ladestandorten als Tesla
Praktisch alle deutschen Supercharger sind mittlerweile mit Elektroautos beliebiger Marken nutzbar – zum Beispiel auch die Station an der Gigafactory bei Berlin, die Anfang November mit neuen V4-Säulen mit Display und Kartenleser wieder in Betrieb ging. Damit dürfte sie bereits Teil der Zählung sein, die wenig später die App schnellladepark auf X veröffentlichte: Tesla kam darin auf 2539 schnelle Ladesäulen für alle an 167 deutschen Standorten.
Übertroffen wurde die Zahl der Säulen nur von EnBW mit 3760 CCS-Punkten in Deutschland. Dritter hinter Tesla ist in dieser Betrachtung Aral Pulse mit 1389 schnellen Lademöglichkeiten. Sie verteilen sich auf 242 deutsche Standorte der Tankstellen-Kette, was bereits rund 45 Prozent mehr sind als bei Tesla. Aral macht also zunehmend von seiner bestehenden Präsenz Gebrauch, um neben Tanken auch Elektroauto-Laden anzubieten.
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Insgesamt hat die Marke nach eigenen Angaben rund 2400 Tankstellen in Deutschland – noch einiges Potenzial, um mehr davon auch zu Ladestellen zu machen. Einen ähnlichen Weg geht zudem der Konkurrent Shell, der an knapp 2000 deutschen Standorte zu finden ist: 92 davon waren laut der aktuellen App-Übersicht Anfang November mit mindestens je drei CCS-Säulen ausgestattet. Damit war Shell Recharge der fünftgrößte Anbieter in Deutschland, und gemessen an seinen insgesamt 620 schnellen Ladepunkten der achtgrößte.
Elektroauto-Laden an der Tankstelle
Elektroauto-Laden an der Tankstelle ist also im Kommen – was Umsteigern vom Verbrenner eine weitere Sorge nehmen könnte. Gleichzeitig verringert sich dadurch die relative Bedeutung von Tesla. Das gilt allerdings nur für das eigene Ladenetz des Herstellers: Für die USA hat der bp-Konzern (dem auch Aral in Deutschland gehört) vor kurzem für 100 Millionen Dollar Supercharger-Säulen von Tesla bestellt. Und in Großbritannien kündigte der große Tankstellen-Betreiber EG Group vergangene Woche an, sein Ladeangebot evpoint mit von Tesla gelieferten Säulen auszubauen.