Elon Musk war im Oktober dieses Jahres auf dem FutureFest der Stanford University zu Gast, wo er unter anderem über Künstliche Intelligenz und die Aussicht auf das vollständige autonome Fahren sprach. Damals erklärte der Tesla-CEO, dass man nur noch 3 Jahre entfernt sei, bis man vollständig autonome Fahrzeuge baut. Eine Aussage, die Musk im Laufe der Zeit bereits öfter getätigt hat.
In einem neu veröffentlichten Interview mit Fortune schien Musk jedoch optimistischer zu sein: „Wir werden die vollständige Autonomie erreichen und ich glaube das wird in circa zwei Jahren sei“, erklärte der CEO. Musk spricht hier von einem sogenannten „Level 4 autonomen Fahrzeug“, also ein Fahrzeug, das sämtliche Fahrfunktionen über die gesamte Strecke selbstständig übernimmt.
Musk fügte hinzu: „Wenn ich Level 4 sage, dann meine ich Level 4-Autonomie mit einer Wahrscheinlichkeit für einen Unfall, die geringer ist als bei einem Menschen.“ Weiterhin sollte klar sein, dass Musk lediglich davon spricht, dass dann diese Technologie verfügbar sein wird. Wann sie es dann anschließend in den Straßenverkehr schafft, hängt vom Rechtssystem ab.
Der CEO schätzt den Zeitraum von der Verfügbarkeit der Technologie bis zu ihrem tatsächlichen Einsatz im Straßenverkehr auf circa 1 bis 5 Jahre. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird auch diese Technologie wie der aktuelle Autopilot in Zukunft über ein Over-the-Air-Update in die kompatiblen Tesla-Fahrzeuge eingespielt. Ob das Model S und X dafür bereits ausgestattet sind, ist fraglich.
Kontroverse mit Hacker George „geohot“ Hotz
Im selben Interview sprach Musk auch über die Kontroverse mit dem Hacker George „geohot“ Hotz, der ein Jobangebot vom Tesla-CEO persönlich erhielt, dies aber ablehnte, da er selbst an einem autonomen Fahrzeug arbeiten möchte. Dabei sprach Hotz davon, dass er die von Tesla Motors eingesetzte Technologie des Herstellers MobilEye für nicht gut genug hält und schlagen will.
Musk erklärte im Interview, dass sich Hotz erst einmal auf jahrelange harte Arbeit gefasst machen muss, um überhaupt mit dem Produkt von MobilEye konkurrieren zu können. Das Ganze wäre nicht mit einem Monat Arbeit getan. Bei Tesla Motors arbeiten 50 Personen an der Software und weitere 100 Personen an der Hardware für den Autopiloten – zusätzlich zu dem Team von MobilEye.
„Geroge sagte er hat es mit 2.000 Zeilen Code geschafft. Ok, hör zu Kumpel, uh, 2.000 Zeilen Code decken nicht die acht Milliarden Ausnahmefälle der Welt ab. Die Welt ist ein komplizierter und chaotischer Ort. Zweitausend Zeilen Code werden das nicht abdecken“, sagte Musk im Interview. Laut Tesla Motors muss der Autopilot nicht zu 99%, sondern zu 99,9999% der Fälle richtig liegen.
Große Ankündigung bezüglich des Autopiloten
Musk offenbarte zudem, dass es bezüglich eines Updates zum Autopiloten eine „bedeutende Ankündigung“ geben wird. Wie wir berichteten, wird die Version 7.1 bereits mit ausgewählten Fahrern getestet. Womöglich wird erlaubt, dass sich das Model S selbstständig auf dem Privatgelände in die Garage parkt. Eine Funktion, die den Testern nicht zur Verfügung stand.