Die Nachricht kam überraschend: Noch vor Ende des Jahres erwarte man die Lieferung von 15 Tesla Semi, teilte in diesem März Frito-Lay mit, eine Tochter des für seine Cola bekannten Lebensmittel-Konzerns PepsiCo. Dabei hatte Tesla-CEO Elon Musk kurz zuvor gesagt, es fehle immer noch an Batterien für den Ende 2017 vorgestellten Elektro-Sattelschlepper. Aus diesem Grund stieß die Pepsi-Meldung auf Skepsis, aber wenig später bestätigte Tesla, dass die ersten Semi noch 2021 kommen sollen. Und nach aktuellen Berichten wird bei Frito-Lay schon die neue Ladelösung dafür konkret vorbereitet.
Pläne für Semi-Ladesäulen entdeckt
An den eigenen Superchargern laden Elektroautos von Tesla aktuell mit bis zu 250 Kilowatt. Der Semi mit seiner laut CEO Musk „5,x“-mal größeren Batterie braucht noch viel mehr Leistung. Bei Prototypen-Fahrten wurde beobachtet, wie er über einen dicken Adapter mit neuem Strom aus mehreren Supercharger-Säulen gleichzeitig versorgt wurde. Musk hat schon von Megachargern für den Semi gesprochen, was nach Laden mit mindestens 1 Megawatt klingt. Und in einer E-Mail an Besteller schrieb Tesla in diesem März von einer „Megawatt Charging Solution“ (MCS).
Und die scheint bei Frito-Lay jetzt schon aufgebaut zu werden, wie vergangene Woche der Blog Drive Tesla Canada berichtete. Beide Unternehmen hätten die Einrichtung einer ungenannten Zahl von Semi-Ladeplätzen auf dem Gelände eines Liefer-Zentrums des Kunden in Kalifornien angemeldet. Laut dem Beitrag befinden sich dort ohnehin schon mehrere Ladesäulen für andere Elektro-Fahrzeuge von Frito-Lay. Die Neuinstallation solle im Rahmen eines allgemeinen Ausbaus erfolgen und auch einen Megapack-Akku von Tesla umfassen.
Some photos of the site plan for the FritoLay expansion. Mentions of Tesla Semi charging highlighted in orange (I like orange) https://t.co/ipiLpYPImC pic.twitter.com/fo7Iyvfex8
— MarcoRP (!newsfeed) (@MarcoRPi1) May 23, 2021
Von einem Twitter-Nutzer zusätzlich eingestellte Dokumente zeigen zumindest, dass Frito-Lay konkret mit den Semis von Tesla plant. In Skizzen für den Ausbau wird der Name des Unternehmens an zwei Stellen erwähnt. Unter „50 Parkplätzen für Zugmaschinen“ (vermutlich konventioneller Art) auf dem Gelände mit mehreren Gebäuden sind ohne Zahlenangabe „Tesla Truck Spaces“ eingezeichnet. Auf einem zweiten Plan ist eine „Tesla Charging Station for Tractor by others“ zu sehen, also eine Tesla-Ladestation für Sattelschlepper, wobei zunächst nicht klar war, worauf sich das „durch andere“ bezieht.
Tesla-Lastwagen zunächst aus Nevada?
Auf jeden Fall scheint das Warten auf den Tesla Semi, der eigentlich schon Ende 2019 kommen sollte, zumindest für einige Kunden auf das Ende zuzugehen. Frito-Lay hatte schon kurz nach der Vorstellung 100 Stück davon vorbestellt, was der größte bis dahin bekannte Semi-Einzelauftrag war. Auf Dauer soll der Elektro-Laster in der neuen Gigafactory in Texas produziert werden. Nach Berichten von Ende März ist zunächst aber eine kleine Semi-Linie nahe Teslas Akku-Fabrik mit Panasonic im Bundesstaat Nevada für fünf Einheiten pro Woche geplant.