Für europäische Verhältnisse sind schon Model S und Model X ungewöhnlich breit, aber mit dem Cybertruck dürfte Tesla noch einen Schritt weiter gehen. Seine genauen Maße sind noch nicht bekannt, doch der elektrische Edelstahl-Pickup wirkt auf jeden Fall noch deutlich massiver als die beiden relativ konventionellen Elektroautos. Nach Europa soll er laut CEO Elon Musk wohl auch deshalb jedenfalls in der bekannten Form nicht kommen. In den USA aber hat Tesla schon angefangen, extrabreite Supercharger-Plätze für den Cybertruck aufzubauen.
4 von 12 Plätzen für Tesla Cybertruck?
Zwischendurch sollte der Tesla-Pickup laut CEO Musk rundherum um etwa 3 Prozent kleiner werden und mehr seitliche Fensterfläche bekommen. Von diesem Plan verabschiedete er sich aber schnell wieder und erklärte im Mai 2020, der Cybertruck werde nun doch das im November 2019 gezeigte Voll-Format behalten. Ein halbes Jahr später sagte Musk, Teslas E-Pickup sei für amerikanische Spezifikationen ausgelegt und könne „unmöglich“ globale Anforderungen erfüllen – die erste nahezu explizite Bestätigung dafür, dass der originale Stahl-Tesla nicht nach Europa kommt.
Eine internationale Version soll laut Musk später folgen, aber US-Kunden fiebern schon dem Start entgegen. Mit etwas Glück werden nach Angaben des Tesla-Chefs von Ende Januar in diesem Jahr die ersten Serien-Cybertrucks produziert werden – bislang gibt es offenbar nur den einen Prototypen, mit dem er vor kurzem die Gigafactory-Baustelle in Texas besichtigte. Doch während dort noch an der Fabrik für den Elektro-Pickup gebaut wird, hat Tesla im selben Bundesstaat offenbar schon extrabreite Supercharger dafür errichtet.
https://twitter.com/phibetakitten/status/1383084979094052867
Das fiel am vergangenen Freitag der Twitter-Nutzerin @phibetakitten auf, nach Angaben in ihrem Profil Fan von SpaceX, aber offensichtlich auch Besitzerin eines Tesla. In der Stadt Grapevine am Rand der Texas-Hauptstadt Dallas sei ein neuer Supercharger eröffnet worden, meldete sie. Das ist an sich nicht ungewöhnlich, sondern passiert irgendwo auf der Welt oder auch nur in den USA fast täglich. Doch dieser Supercharger ist besonders: Vor zweien seiner Säulen ist eine knapp einen Meter breite Sperrfläche markiert, die für mehr seitlichen Platz zwischen ladenden Fahrzeugen sorgt, wie auf einem Foto zu sehen ist. Insgesamt soll das bei vier der zwölf Ladesäulen der Fall sein.
Zu viel Supercharger-Platz für Model 3
Die extrabreiten Supercharger seien wahrscheinlich für den Tesla Cybertruck gedacht, vermutete @phibetakitten, und das klingt nachvollziehbar. Schon im vergangenen Jahr waren zweimal Planungen für US-Supercharger mit einigen breiteren Plätzen bekannt geworden, und in einem Fall war in Zusammenhang damit explizit von mehr Lade-Platz für Cybertrucks die Rede. Die neue Station in Texas scheint aber jetzt die erste zu sein, bei der solche Supercharger in Überbreite tatsächlich realisiert wurden. Für das Model 3 sind sie jedenfalls nicht gedacht. Denn wie @phibetakitten noch berichtete, ist das Kabel zu kurz, wenn man sich mit dem kompakten Tesla in die Mitte zwischen zwei Sperrflächen stellt.