Auf dem Markt ist der Cybertruck noch nicht, und auch CEO Elon Musk wurde eine Weile nicht mehr in dem Prototypen gesehen, aber beim Batterie-Tag von Tesla diese Woche in Fremont konnten die wenigen zugelassenen Aktionäre wieder einmal einen Blick auf den stählernen Tesla-Pickup werfen. Zusammen mit seinem Quad-Ableger, dem neuen Roadster und einem Tesla Semi stand er rechts von der Bühne, auf der Musk und sein Technik-Chef Drew Baglino Teslas überaus ehrgeizige Zell-Pläne vorstellten. Wie der Tesla-Chef dann verriet, sollen der Cybertruck und der Semi (und wohl auch der Roadster) die beste Version der neuen 4680-Zellen mit dem höchsten Nickel-Anteil bekommen. Und kurz darauf wurde bekannt, dass Tesla schon einen Supercharger speziell für seinen übergroßen E-Pickup plant.
Cybertruck-Supercharger in Pasadena
Tesla-Besitzer und -Fans in vielen Ländern halten an ihren jeweiligen Wohnorten stets Ausschau nach neuen Aktivitäten. Dadurch muss Tesla sich eigentlich gar nicht die Mühe machen, die Eröffnung neuer Service-Center oder Supercharger offiziell bekanntzugeben oder gar zu feiern, wie vor kurzem den ersten deutschen Stadt-Standort in Berlin. Denn lange im Vorfeld sammeln Foren Hinweise. Offen bleibt meist nur der Start-Termin – aber wenn es so weit ist, wird auch das sofort weitergemeldet.
Genau das passiert gerade in der US-Stadt Pasadena am Rand von Los Angeles. Schon vergangene Woche berichtete der Nutzer RubberToe im Tesla Motors Club, auf einem städtischen Gelände sei ein neuer Ladepark für Tesla und andere Elektroautos geplant. Zum Beleg veröffentlichte er Unterlagen der Verwaltung und versprach, bald tägliche Foto-Updates zum Bau-Fortschritt zu liefern. Außerdem sah er sich eine Ausschuss-Sitzung zu dem Projekt an und konnte am Mittwoch melden: Tesla will in Pasadena die wohl weltweit ersten Supercharger-Ladeplätze speziell für den Cybertruck errichten.
So ist es tatsächlich auf einer Skizze zu sehen, die ein Teilnehmer der Sitzung laut deren Aufzeichnung vorlegte: Der Plan zeigt 14 normale Tesla-Supercharger der inzwischen üblichen V3-Generation und auf der gegenüberliegenden Seite 7 schnelle Säulen für beliebige Elektroautos. Dazwischen aber befinden sich sechs weitere Tesla-Plätze, und diese sind nach den Aussagen in der Sitzung „übergroß für den Cybertruck, der bald herauskommt“. Der Vortragende beruft sich dabei jeweils auf Aussagen von Tesla und legt auch schon von dort zugelieferte Computer-Grafiken zu dem geplanten Standort vor.
Nur 250 kW für Tesla Cybertruck?
Von bisherigen Supercharger-Buchten scheinen sich die sechs für den Tesla Cybertruck vor allem durch ein größeres Format zu unterscheiden. Zusammen nehmen sie in der Breite knapp so viel Platz ein wie sieben normale auf dem Plan und scheinen auch etwas länger zu sein. Das wäre für das XL-Format des Tesla-Pickups sicher angemessen. Laut CEO Musk war zwischendurch geplant, ihn etwas kleiner zu machen, jetzt aber soll der Cybertruck doch in der im November 2019 gezeigten stattlichen Größe kommen. Die genauen Maße gibt Tesla selbst nicht an. Mit inoffiziell 2,03 Metern ist der Cybertruck kaum breiter als ein Model X, aber mit 5,89 Metern deutlich länger.
Die Präsentation in Pasadena enthält zudem noch eine weitere interessante Information: Zumindest vorerst dürfte der Cybertruck, der für die angegebenen höheren Reichweiten in den Top-Versionen auch einen deutlich größeren Akku brauchen wird, nicht schneller laden können als mit 250 Kilowatt. Denn für alle 20 V3-Supercharger in dem geplanten Lade-Park ist nur diese Leistung angegeben, die auch schon vom Tesla Model 3 und in den USA neuerdings auch von Model S und Model X genutzt werden kann.