Tesla wird zunehmend zu einem relativ normalen Auto-Unternehmen. Nachdem eine Weile nur die Produktionskapazität die Zahl der Elektroauto-Auslieferungen begrenzte, gibt es inzwischen mehr als genug davon – und bei der Hauptversammlung kündigte CEO Elon Musk an, mit Tesla erstmals bezahlte Werbung auszuprobieren. Wie teslamag.de erfuhr, wird zudem der Vertrieb in deutschsprachigen Ländern neu organisiert: Ebenfalls zum ersten Mal bekommen die Tesla-Verkäufer Quoten vorgegeben, und von deren Erfüllung hängt ein Teil ihres Gehaltes ab.
Tesla-Bezahlung zu 10% erfolgsabhängig
Indizien für diese Neuerung lassen sich den Job-Anzeigen für Tesla im Internet entnehmen. Bislang bezeichnete das Unternehmen seine Beschäftigten im Verkauf als „Tesla Advisor“, und sie waren sowohl für den eigentlichen Verkauf als auch später für die Auslieferung zuständig. Seit kurzem aber sucht Tesla auf seinen deutschen Karriere-Seiten für beide Aspekte getrennt Personal: Am Montag waren dort 30 Stellen mit der Bezeichnung „Sales Advisor“ und 12 für „Delivery Advisor“ zu finden.
Eine informierte Person bestätigte teslamag.de, dass die Bezeichnungen das bedeuten, wonach sie sich anhören: Die Sales-Berater sind nur noch für den Verkauf von Elektroautos zuständig, während die Delivery-Leute anschließend die Auslieferung an Kunden betreuen. Intern wurde schon früher in diesem Jahr abgefragt, wer von den bisherigen Tesla Advisors künftig welche Rolle übernehmen will. Die Trennung soll ab diesem Juni in Kraft treten.
Parallel dazu erhalten die bald reinen Verkäufer bei Tesla zum ersten Mal einen finanziellen Anreiz, mehr zu erreichen, wie es weiter hieß. Sie sollen zwar keine Prämie pro verkauftem Auto bekommen, aber ihr Gehalt wird zum Teil von der Erfüllung von Quoten abhängig gemacht. Dieser Anteil soll offenbar 10 Prozent betragen. 90 Prozent des bisherigen Gehaltes werden Sales Advisors bei Tesla also weiterhin fest ausgezahlt, für den Rest müssen sie Ziele erfüllen.
Trennung zunächst in deutschem Sprachraum
Wie hoch diese für Deutschland insgesamt oder einzelne Standorte oder Personen sind, ließ sich zunächst nicht in Erfahrung bringen – Anfang dieses Monats sollen sie auch intern noch nicht bekannt gewesen sein. Ebenfalls blieb vorerst offen, ob diese Umstellung ganz Europa oder sogar die ganze Welt betrifft. Danach sah es am Montag nicht aus, denn für die meisten Länder suchte Tesla nach Stichproben wie gehabt Advisor, die Kunden von Kauf bis Auslieferung betreuen. Die Ausnahmen waren Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die Aufteilung der Rollen in Verbindung mit Verkaufsquoten scheint also im deutschen Sprachraum zu beginnen – aber weitere Regionen könnten folgen, wenn sich das Modell bewährt.