Zero Labs Automotive hat eine zweite Version seines elektrisch wiederbelebten SUV-Klassikers Ford Bronco entwickelt, wie das Unternehmen auf seiner Website mitteilte. Bereits im April 2019 hatte der kleine Autobauer aus Hawthorne in Kalifornien die elektrische Neuauflage des Klassikers mit einer Karosserie aus Kohlefaser vorgestellt. Die neue Version ist aus Stahl und soll mit 185.000 US-Dollar günstiger sein als die erste – kostet aber immer noch deutlich mehr als ein Tesla Model X mit allem, was die (kurze) Aufpreisliste hergibt.
Das Original des Ford Bronco wurde erstmals zwischen 1966 und 1977 für Geländeeinsätze und andere spezielle Anwendungen gebaut – er gehörte damit zu den frühesten Vertretern der heute sehr beliebten SUV-Gattung. Das Design von Paul G. Axelrad war auf das Wesentliche konzentriert und ähnlich wie beim Tesla Cybertruck vor allem an der Funktion orientiert. Mit einem Radstand von nur 2,34 Metern war der erste Bronco sehr geländetauglich. Auf einem Leiterrahmen gab es ihn mit drei verschiedenen Aufbauten: als Kastenwagen, als Pritsche und als Cabrio. Als Antrieb diente ein 2,8-Liter-Motor. Die eckige Karosserie sparte bei den Produktionskosten — zum Beispiel konnten so flache Fenster eingebaut werden statt gebogener.
Die erste Version des elektrischen Bronco besteht laut Zero Labs aus einer Kohlefaser-Karosserie und mehr als 1000 neu designten Teilen – das Unternehmen kauft also keine alten Autos auf, um sie auf Elektro-Antrieb umzurüsten, sondern baut neue im alten Design. Der Wagen wird mit einer 70 kWh-Batterie für eine geschätzte Reichweite von 190 Meilen geliefert. Der Motor leistet 369 PS mit 240 Newtonmeter Drehmoment, hat aber anders als Elektroautos von Tesla ein Fünf-Gang-Schaltgetriebe. Die neue Version mit Stahlkarosserie verfügt über eine unabhängige Vorder- und Hinterrad-Aufhängung und ist optional mit zwei Motoren mit zusammen 600 PS (440 kW) zu haben. Der Preis beginnt bei 185.000 Dollar und kann je nach Konfiguration höher sein.
Bekanntheit erlangte originale Ford Bronco nicht nur durch sein Aussehen und den günstigen Preis. Im Jahr 1994 lieferte sich der Ex-Football-Star O.J. Simpson eine Verfolgungsjagd über südkalifornische Highways — in einem weißen Ford Bronco. Später wurde er in einem Strafprozess vom Vorwurf des Mordes an seiner Ex-Frau und ihrem neuen Partner freigesprochen, in einem Zivilprozess aber als verantwortlich für deren Tod erklärt. Ironischerweise war Simpson seit 1975 ein offizieller Repräsentant für Ford gewesen.