Im US-Bundesstaat Nevada, in dem Tesla zusammen mit Panasonic seine Akku-Gigafactory betreibt, hat die Arbeit an drei riesigen neuen Photovoltaik-Parks mitsamt Megapack-Speicher begonnen. Zusammen mit einem vierten sind sie Teil des Projekts Gigawatt 1, das der Rechenzentren-Betreiber Switch Anfang 2018 bekannt gegeben hatte. Nach dessen Angaben wird die Gesamt-Leistung der vier Anlagen nach Fertigstellung im Gigawatt-Bereich liegen. Eine davon befindet sich im selben County wie Teslas Giga-Akkufabrik, aber von einer Kooperation über die Belieferung mit Megapacks hinaus war zunächst nicht die Rede.
Ein Solar-Park ganz in Tesla-Nähe
Das Gigawatt-Projekt für Nevada geht laut der damaligen Mitteilung zurück auf den Gründer und CEO von Switch, der damit das größte Einzel-Portfolio an Solaranlagen in den USA aufbauen will. Der Bundesstaat habe die besten Sonnen-Verhältnisse im ganzen Land und solle das nutzen wie Alaska sein Öl, schrieb Rob Roy damals. Auch Tesla hat für seine Gigafactory dort angekündigt, dass sie vollständig mit erneuerbarem Strom von Tesla Solar betrieben werden solle. Als Ziel nannte CEO Musk im August 2018 Ende 2019, doch bislang sind nur kleine Teile des Giga-Daches mit Photovoltaik-Modulen bedeckt.
Laut der neuen Mitteilung von Switch und dem Finanzierungspartner Capital Dynamics befindet sich mindestens einer der drei neuen Solar-Parks plus Speicher-Akku im County Storey, in dem auch die Tesla-Fabrik steht. Dieser sei das weltweit größte Solar-Projekt auch für Eigenverbrauch (behind the meter), mit 127 Megawatt Erzeugungsleistung und 240 Megawattstunden Speicher in Tesla Megapacks. Insgesamt soll das Giga-Projekt für Nevada jetzt auf 555 Megawatt Photovoltaik-Leistung und 800 Megawattstunden Speicher anwachsen. Bei voller Sonne und vollen Akkus könnte seine Leistung damit tatsächlich den Gigawatt-Bereich erreichen.
Leistung könnte für Tesla reichen
Jahrzehntelang werde das Rekord-Projekt niedrige Strom-Preise für Switch um 5 US-Cent pro Kilowattstunde und für seine Rechenzentrum-Kunden kostengünstigen und zu 100 Prozent erneuerbaren Strom sicherstellen, schreibt Switch dazu. Auch Tesla wird in der Mitteilung mehrfach erwähnt, aber nur als Lieferant der Megapack-Speicher, die in der Gigafactory produziert würden. Dabei könnte die Akku-Fabrik nach allerdings schon älteren Berechnungen bei maximaler Auslastung mehr als 100 Megawatt Leistung benötigen. Teslas eigenes Dach dürfte dafür nicht einmal ausreichen, die Anlage des neuen Giga-Nachbarn aber durchaus.