Der erfolgreiche Anleger und Fondsanbieter Ron Baron gehört zu den größten Tesla-Optimisten überhaupt. Schon 2016 kündigte er an, Tesla könne eines der größten Unternehmen der USA und weltweit werden, und rechnete mit mehreren Milliarden Dollar Gewinn aus seiner Investition von damals 300 Millionen Dollar in die Aktie. Knapp fünf Jahre später hat er tatsächlich Milliarden damit gemacht. Und wie Baron jetzt in einem Interview sagte, sieht er reichlich weiteres Kurs- und Wachstumspotenzial bei Tesla – hat aber zuletzt dennoch etwa ein Viertel der Aktien in Fonds für seine Kunden verkauft.
Tesla für 42,34 Dollar/Aktie gekauft
Die rund 8 Millionen Tesla-Aktien, die Baron für seine Vermögensverwaltungsfirma Baron Capital bis 2016 kaufte, kosteten splitbereinigt 42,34 Dollar pro Stück. Bis zu den Tesla-Höchstkursen knapp unter 900 Dollar in diesem Januar hatten sie sich also mehr als verzwanzigfacht, und lagen auch nach der jüngsten Korrektur auf Kurse nahe 600 Dollar noch etwa 14-fach im Plus. Aber einen Teil davon hat er ohnehin schon verkauft, wie Baron in einem Gespräch mit CNBC am Donnerstag sagte.
„Wir haben in den vergangenen sechs Monaten ungefähr 1,7 Millionen Tesla-Aktien zwischen 450 Dollar und 900 Dollar für durchschnittlich 660-670 Dollar verkauft“, sagte Baron zu Beginn des Interviews. Zu den Gründen äußerte er sich zunächst nicht, sondern schwärmte über die weiter guten Aussichten für Aktie wie Unternehmen. Zunehmend werde klar, dass Elektroautos dominieren würden, und Tesla sei führend dabei. Als Tesla-Kursziel auf Sicht von zehn Jahren bekräftigte Baron 2000 Dollar pro Aktie und sagte, das könnten sogar 500-1000 Dollar zu wenig sein.
„Elektroauto-Geschäft an der Börse kostenlos“
Die Moderatorin wollte trotzdem zunächst mehr über seine Tesla-Verkäufe wissen. Als Grund gab Baron daraufhin Risikomanagement an – nach der Vervielfachung des Kurses habe die Aktie in zweien seiner Fonds mehr als 50 Prozent Gewicht gehabt. Dieses Risiko habe Baron Capital verringern und zugleich die Fremdfinanzierung der Portfolios abbauen wollen. Das sei ihm angemessen vorgekommen, sagte der Gründer. Aber trotzdem sei der „Verkauf jeder einzelnen Aktie schmerzhaft gewesen“, denn er gehe davon aus, dass sich Tesla an der Börse noch einmal verdreifachen werde.
Für sich persönlich hat Baron ebenfalls Tesla-Aktien gekauft – aber erst, als die Portfolios seiner Kunden schon voll damit waren und sie keine weiteren mehr wollten, wie er jetzt erzählte. Insgesamt seien es 1,15 Millionen Stück; davon habe er keine einzige verkauft und habe das auch mindestens in den nächsten zehn Jahren nicht vor. Der aktuelle Tesla-Aktienkurs sei schon durch das absehbare Geschäft mit der Autonomie-Software FSD gerechtfertigt, schloss er sich CEO Elon Musk an – das mit Elektroautos, Batterien, Photovoltaik und Versicherungen gebe es sozusagen kostenlos dazu.