Die Verdienste von Henrik Fisker als Designer sind unbestritten, als Unternehmer aber muss er sich erst noch beweisen. Unter anderem hat er die als sehr gelungen geltenden Autos BMW Z8 und Aston Martin DB9 entworfen, und ab 2007 war er für die Gestaltung des kommenden Tesla Model S verantwortlich. Kaum hatte Tesla sich von ihm getrennt, weil er angeblich mit Absicht schlechte Designs vorlegte, zeigte er 2008 das Hybridauto Fisker Karma. Das sah gewohnt gut aus, doch das Unternehmen dahinter ging nach rund 2000 produzierten Einheiten pleite. 2013 gründete Fisker ein neues, mit dem er reine Elektroautos verkaufen will. Und wie er jetzt wissen ließ, soll eines der ersten davon das erste elektrische Papst-Mobil werden.
Spezial-Elektroauto mit Kuppel
Fast schon seit es Autos und Päpste gibt, sind verschiedene Hersteller gern bereit, dem jeweiligen Katholiken-Oberhaupt schicke Spezial-Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen. Anfangs waren das, wie es sich für bescheidene Gottesdiener gehört, relativ normale Staatskarossen. Unter Johannes Paul II., der näher an sein Kirchenvolk wollte, begann dann mit einem umgebauten Mercedes-Geländewagen die Ära der Papst- oder auf Italienisch Papamobile im engeren Sinn: Autos mit einer erhöhten Kuppel über den hinteren Plätzen, durch die der Papst sehen und winken kann, aber vor Angriffen geschützt ist.
Ein solches Fahrzeug präsentierte jetzt auch Hendrik Fisker dem aktuellen Amtsträger Papst Franziskus, wie er auf verschiedenen Kanälen mitteilte. Er habe eine Privat-Audienz bei ihm gehabt, schrieb der Designer-Unternehmer auf Twitter. Franziskus sei sich der Verantwortung für Umwelt und kommende Generationen nur zu bewusst, und er selbst freue sich darauf, für ihn das erste rein elektrische Papst-Mobil zu produzieren.
https://twitter.com/henrikfisker/status/1395702713942482947?
Auf einem Bild dazu ist zu sehen, wie Fisker mit Mund-Nasen-Schutz dem ebenfalls geschützten Papst zwei gerahmte Computer-Fotos zeigt. Das Motiv ist ein weißes Autos (der elektrische Fisker Ocean, angekündigt für Ende 2022) mit der typischen transparenten Erhöhung hinten, in der winkend der Papst steht. Geplant sei, das erste päpstliche Elektroauto im kommenden Jahr zu liefern, schrieb das Unternehmen in einer Pressemitteilung.
Papst wollte lieber Leaf als Tesla
Ob Franziskus das Fahrzeug überhaupt haben möchte, ließ Fisker offen. Nicht sicher erscheint aktuell auch, dass das ohne Papst-Aufbau SUV-förmige Ocean-Elektroauto im nächsten Jahr wirklich produziert wird – laut dem Blog Electrek ist Fisker seit seinem Ende bei Tesla schon mehrfach mit später nicht erfüllten Ankündigungen aufgefallen. Und selbst wenn die Basis rechtzeitig zur Verfügung steht, könnte Fisker zwar das erste reine E-Papamobil liefern, aber nicht das erste Elektroauto für Franziskus überhaupt: Ein deutscher Vermögensverwalter wollte ihm laut einem Spiegel-Bericht 2017 ein Tesla Model S schenken, aber der Papst entschied sich für einen Nissan Leaf; später bekam er direkt vom Hersteller zudem einen Opel Ampera-e.