Kritische – und dabei nicht unbedingt ausgewogene – Beiträge über Elon Musk gibt es reichlich. Als öffentliche und zudem fast absurd reiche Person mit vielen Interessen bietet er genügend Angriffspunkte dafür, aber man kann das alles auch ganz anders sehen. Das zeigte am vergangenen Wochenende der berühmte Science-Fiction-Autor Douglas Coupland, indem er eine Rundum-Verteidigung des Chefs von Tesla, SpaceX und mehr veröffentlichte. Die kam in Tesla-Kreisen auf Twitter erwartungsgemäß gut an. Gleichzeitig sorgte sie dafür, dass Musk eine aktuelle Beschäftigten-Zahl für seine Unternehmen nannte – und die ist bemerkenswert hoch.
Höchster Zuwachs bei Tesla in 2020
Wie viele Jobs es bei Tesla gibt, lässt sich zumindest den Jahresberichten des Unternehmens entnehmen: Ende 2020 arbeiteten dort 70.575 Personen, gut 20.000 mehr als am Ende des Vorjahres. Einen ähnlichen Sprung gab es mit dem Start der Produktion des Model 3 von 2016 auf 2017. Im Jahr darauf nahm die Zahl der Tesla-Beschäftigten noch einmal um rund 10.000 zu, ging bis Ende 2019 aber zum ersten Mal seit dem Börsengang in 2010 leicht zurück. Wie Musk später berichtete, war Tesla von 2017 bis 2019 in einer Dauerkrise, weil das Model 3 mehr Schwierigkeiten machte als erwartet.
Doch die scheint ausgestanden, und die Job-Zunahme von 2019 auf 2020 bei Tesla war absolut gesehen die größte in der Geschichte des Unternehmens. Ende dieses Jahres dürfte es eine weiter erhöhte Stellenzahl melden, denn Tesla baut weltweit neue Service-Standorte, erweitert sein Energie-Geschäft und will zwei neue Elektroauto-Fabriken in Betrieb nehmen.
~110k
— Elon Musk (@elonmusk) August 30, 2021
Darüber hinaus leitet Musk mit SpaceX aber noch ein zweites Milliarden-Unternehmen. Über dieses werden weniger Daten bekannt, weil es anders als Tesla nicht börsennotiert ist – aber auch SpaceX soll in privaten Finanzierungsrunden schon eine Bewertung von 74 Milliarden Dollar erreicht haben. Und offensichtlich arbeiten auch viele Menschen dort: Insgesamt beschäftigt Musk in seinen Unternehmen mittlerweile etwa 110.000 Personen, wie er auf eine Twitter-Nachfrage zu dem Coupland-Porträt hin mitteilte.
Schnelles Wachstum im Musk-Reich
Die verteilen sich nicht alle auf Tesla und SpaceX, denn quasi nebenbei hat Musk auch noch die Tunnel-Firma Boring und Neuralink gegründet, ein Unternehmen, mit dem er Gehirne und Computer direkt verbinden will. Boring betreibt bereits einen Transport-Dienst mit Teslas unter Las Vegas und plant weitere derartige Projekte, könnte also schon auf einige hundert Beschäftigte kommen. Neuralink dürfe derzeit das kleinste der vielen Musk-Unternehmen sein.
Mit 110.000 Menschen bietet das Musk-Reich schon jetzt viele Arbeitsplätze, und nicht nur bei Tesla dürften es rasch noch viel mehr werden. Aber möchte man überhaupt dort arbeiten? Schließlich findet sich immer jemand, der sagt, dass der Multi-Unternehmer ein ziemlicher „dick“ sei, schreibt Coupland dazu in seinem Porträt, was man am besten mit „Kotzbrocken“ übersetzt. Das sei richtig, aber es gelte gelegentlich auch für ihn selbst oder für die Queen, erklärt der Autor. Man könne von niemandem erwarten, dass er perfekt sei, hält Coupland fest – und von Elon Musk schon gar nicht.