Angesichts der Einführung neuer Elektroauto-Modelle von etablierten Herstellern wie Startups rechnen Beobachter damit, dass der in den USA extrem hohe Marktanteil von Tesla in diesem Segment zu sinken beginnt. Im ersten Quartal dieses Jahres war davon allerdings noch nichts zu sehen: Im ganzen Land erhöhte sich der Tesla-Anteil bei reinen Elektroautos auf 75 Prozent. Jetzt wurden zudem Daten nur für Kalifornien veröffentlicht – und dort waren Model 3 und Model Y in den ersten drei Monaten 2022 sogar die meistverkauften Autos überhaupt.
Tesla Model 3 und Model Y fast gleichauf
In den gesamten USA lag der Elektroauto-Anteil an den Neuzulassungen im ersten Quartal noch bei unter 5 Prozent. Die frühere Tesla-Heimat Kalifornien ist in dieser Hinsicht deutlich weiter: Nach neuen Daten des Händler-Verbandes CNCDA überstieg der Anteil dort zu Beginn dieses Jahres sprunghaft die Marke von 10 Prozent und erreichte 14,6 Prozent. Das ist ungefähr so viel wie zuletzt in guten Monaten in Deutschland und mehr als im EU-Durchschnitt. Und ähnlich wie sonst nur in dem Elektroauto-Land Norwegen nahmen Tesla Model 3 und Model Y in Kalifornien jetzt über das ganze Quartal gesehen die Doppelspitze ein.
Vor allem mit dem Model Y hat Tesla große Pläne. Seit April 2021 gilt die Ansage, dass es zum meistverkauften Fahrzeug aller Klassen werden soll – laut CEO Elon Musk wahrscheinlich schon 2023. In Kalifornien aber hielt auch das Model 3 weiter gut mit: Laut CNCDA wurde es im ersten Quartal 2022 dort 21.506-mal neu zugelassen. Mit 21.812 waren die Zulassungen des Model Y zwar höher, aber nicht so deutlich wie im Rest der USA. Auf jeden Fall wurde in Kalifornien in Q1 damit kein anderes Auto so häufig zugelassen wie die beiden elektrischen von Tesla. Noch am nächsten kam ihnen mit knapp 16.000 Neuzulassungen das Toyota-SUV RAV4.
Deutsche Premium-Marken abgeschlagen
Neben den zusammen gut 43.000 Model 3 und Model Y verkaufte Tesla in Kalifornien zudem 3495 Model S und 1225 Model X, sodass sich eine Gesamtzahl von rund 48.000 ergibt (das Foto oben zeigt alle vier Modelle). Das reichte für einen Anteil an allen Neuzulassungen von 11,3 Prozent im ersten Quartal, nur hinter Toyota mit 17,4 Prozent. Die deutschen Premium-Marken Mercedes und BMW hat Tesla damit bereits weit hinter sich gelassen, obwohl sie in Kalifornien ebenfalls verbreiteter sind als im US-Durchschnitt. Und die VW-Marke Audi, die im Vergleich zu Q1 2021 einen Rückgang um 36 Prozent verzeichnete, gehört dort beim Marktanteil nicht einmal zu den Top-15.