Am frühen Morgen nach Westküsten-Ortszeit ist ein am Dienstag ein Feuer in einer der größten Akku-Anlagen der Welt ausgebrochen: in der Installation aus 256 Megapacks von Tesla, die der kalifornische Versorger PG&E erst in diesem Juni offiziell in Betrieb nahm. Lokale Behörden verhängten wegen möglicher Schadstoffe in der Luft Sperrverfügungen für die Umgebung von Moss Landing, wo sich der Tesla-Akku zusammen mit einem noch größeren befindet. Auch eine Autobahn in der Nähe wurde zeitweise gesperrt. In der Nacht auf Mittwoch deutscher Zeit wurde gemeldet, dass der Brand vollständig unter Kontrolle sei.
Rauch über kalifornischem Tesla-Speicher
Mit 182 Megawatt Leistung und 730 Megawattstunden Kapazität zählt die Tesla-Anlage in Moss Landing zu den größten Akku-Speichern der Welt. Direkt nebenan betreibt PG&E allerdings noch einen etwa doppelt so großen, der nicht aus Megapacks besteht. Aus noch ungeklärter Ursache geriet mindestens eines der Tesla-Module gegen 1.30 Uhr Ortszeit in Brand, berichtet unter anderem The Verge. Zu einer Unterbrechung der Strom-Versorgung sei es nach Angaben von PG&E nicht gekommen.
Ein Reporter eines lokalen TV-Senders veröffentlichte einige Stunden nach den ersten Meldungen auf Twitter aus einiger Entfernung ein Foto, auf dem aufsteigender Rauch hinter einem Zaun zu sehen ist. Später folgte ein (inzwischen nicht mehr aufrufbares) Facebook-Video bei Tageslicht. Zu dem Zeitpunkt war der Brand offenbar schon gelöscht, aber laut dem Reporter trat noch Dampf aus den Tesla-Akkus aus, weshalb eine Autobahn in der Nähe zunächst gesperrt blieb und die Bevölkerung ihre Häuser nicht verlassen sollte.
A first look at the scene of a fire at a PG&E facility in Moss Landing. pic.twitter.com/89dCXB9Gut
— David Aguilar (@davidaguilar92) September 20, 2022
In einer von The Verge zitierten PG&E-Mitteilung heißt es, die Sicherheitssysteme hätten wie vorgesehen funktioniert. Verletzte habe es durch den Zwischenfall nicht gegeben. Zum Ausmaß wollte ein Sprecher laut dem Bericht keine Angaben machen. Nachdem das Feuer entdeckt war, wurde die Megapack-Anlage vom Stromnetz getrennt. Zu Ausfällen der Versorgung soll es aber zu keinem Zeitpunkt gekommen sein. Nach Angaben der lokalen Behörden wurden am frühen Mittwochmorgen deutscher Zeit alle Sperrungen in der Umgebung aufgehoben.
Zwischenfälle mit riesigen Akkus weltweit
Der Batterie-Zwischenfall Kalifornien hatte also offensichtlich nur begrenzte Auswirkungen. Er ist allerdings nicht der erste dieser Art mit Tesla-Beteiligung. In Australien gerieten im vergangenen Sommer bei Tests vor der Inbetriebnahme einer ähnlich großen Anlage aus 212 Megapacks mehrere Module in Brand. In diesem Fall dauerte es drei Tage, bis das Feuer unter Kontrolle war. Auch in Moss Landing selbst haben nach Angaben des TV-Reporters zuvor schon zweimal Akkus gebrannt – aber nicht von Tesla, sondern in dem noch größeren Speicher aus Batterien von LG Energy, den direkt nebenan ein Dienstleister für PG&E betreibt.