Nach dem nur in einer Kleinserie gebauten ersten Roadster kamen von Tesla zunächst die Limousine Model S und dann das SUV Model X, von denen mittlerweile zusammen bis zu 100.000 Stück pro Jahr produziert werden können. Bei der Telefonkonferenz zu den neuesten Quartalszahlen von Tesla zeigte sich CEO Elon Musk durchaus überzeugt von den beiden Premium-Elektroautos. Trotzdem sagte er laut einem Bericht des Tech-Portals TechCrunch, sie würden in Zukunft keine sehr große Rolle mehr für das Unternehmen spielen.
In diesem Frühjahr gab es eine kleine Überarbeitung bei Model S und Model X. Beide bekamen ein neues, dynamisches Luftfahrwerk und für die Vorderachse den neueren Heckmotor aus dem Model 3, wodurch sie komfortabler und effizienter werden sollten. In der Telefonkonferenz lobte Musk diese „Raven“-Version des Model S. Sie sei überaus einfach zu fahren – man fühle sich damit wie Superman im Auto, sagte er laut TechCrunch. Zum Model X mit seinen weit öffnenden Flügeltüren sagte der CEO, dieses sei „im Grunde ein Kunstwerk“, das „Fabergé-Ei“ unter den Autos. Diese Formulierung hat er allerdings auch in der Vergangenheit schon benutzt.
Ab dem kommenden Herbst soll es nach frühen Aussagen von Musk zudem eine weitere Überarbeitung von Model S und Model X geben: Sie bekommen optional einen neuen „plaid“-Antriebsstrang mit drei Motoren, der derzeit mit Prototypen des Model S auf dem Nürburgring getestet wird. Laut Medienberichten steht auch eine am Model 3 orientierte Neugestaltung des Innenraums an, die vom Unternehmen bislang aber nicht bestätigt wurde.
Vergessen werden Model S und Model X also durchaus nicht, aber trotzdem: „Für unsere Zukunft sind sie von untergeordneter Bedeutung“, sagte Musk in der Konferenz, und bezeichnete die beiden Teslas als „Nischenprodukte“, die hauptsächlich „aus sentimentalen Gründen“ weiter produziert würden.
Der Grund dafür ist das kleinere und bezahlbarere Model 3, dessen Entwicklung und Produktionsbeginn mit dem Verkauf der teureren Teslas finanziert wurde. Von diesem werden mittlerweile gut viermal so viele Exemplare verkauft wie von Model S und X zusammen, und das kommende Model Y dürfte ihre relative Bedeutung noch einmal deutlich schmälern.