Tesla hat seinen Geschäftsbericht für das dritte Quartal 2019 veröffentlicht. Der erzielte Nettogewinn wird mit 143 Millionen Dollar (128 Mio. Euro) ausgewiesen. Das ist zwar 54 Prozent weniger als im Jahr zuvor, Analysten hatten aber mit einem Verlust gerechnet. Den Aktienkurs ließ das Ergebnis um zeitweise 20 Prozent steigen.
Der Umsatz von Tesla ging trotz der Auslieferung von mehr Autos im Vergleich zum Vorjahr mit -8 Prozent auf 6,3 Milliarden Dollar deutlich zurück. Das Unternehmen erklärte das unter anderem damit, dass sich der Anteil der Leasingfahrzeuge verdreifacht habe. Hinzu kommt aber auch, dass sich der durchschnittliche Verkaufspreis für das Volumen-Elektroauto Model 3 reduziert hat.
Tesla betont im jüngsten Geschäftsbericht den Bestand an liquiden Mitteln, der sich trotz mehr Leasing auf 5,3 Milliarden Dollar erhöhte. Das verfolgte starke Wachstum kann der Elektroautobauer demnach vorerst aus eigener Kraft statt über den Kapitalmarkt finanzieren. Das positive Ergebnis und die Rückkehr in die Gewinnzone macht Tesla zum großen Teil an Einsparungen, Effektivitätssteigerungen bei Produktion und Einkauf sowie an geringeren Fixkosten fest.
China-Fabrik & Model Y dem Zeitplan voraus
Tesla gab weiter bekannt, dass die Errichtung seiner neuen Gigafactory in China dem Zeitplan voraus ist und bereits probeweise Model 3 produziert werden. Auch die Vorbereitungen für die Markteinführung des Model Y verliefen schneller als geplant. Die Serienproduktion des Kompakt-SUV wird nun für Sommer 2020 anvisiert. Den neuen E-Lkw Semi will Tesla im nächsten Jahr zunächst nur in begrenzter Stückzahl bauen. Updates zum angekündigten Supersportwagen Roadster und dem geplanten Pickup-Truck gab es nicht.
Die nächste Gigafactory von Tesla soll in Europa errichtet werden, die Auswahl des Standorts steht laut dem Unternehmen kurz bevor. Hierzulande sollen Model 3 und Model Y von den Bändern laufen, die Premium-Baureihen Model S und Model X werden vorerst nur in den USA gefertigt. Der Beginn der Europa-Produktion ist für 2021 angedacht.
Die Produktions- und Auslieferungszahlen für Q3 2019 hatte Tesla bereits Anfang Oktober verkündet: Mit rund 96.000 gefertigten und 97.000 ausgelieferten Fahrzeugen gelangen jeweils neue Rekorde. Für das Gesamtjahr gehen die Kalifornier von mehr als 360.000 Elektroauto-Auslieferungen aus, 2018 waren es noch 245.240.
Auch das Geschäft mit Energieprodukten entwickelt sich erfreulich: Nach Angaben von Tesla wurden zuletzt so viele Stromspeicher für zuhause und die gewerbliche Nutzung wie noch nie installiert. Größere Projekte könnten zudem mittlerweile schneller und zu geringeren Kosten errichtet werden. Für die Installation von Solartechnik meldete das Unternehmen ebenfalls Wachstum, in Q3 2019 habe es hier im Vergleich zum Vorquartal ein Plus von 48 Prozent gegeben.