Bild: Tesla (Symbolbild)
Neue Rekorde bei der Zahl der Auslieferungen werden von Tesla im dritten Quartal dieses Jahres eigentlich fest erwartet. Denn schon im ersten Quartal übergab Tesla trotz Corona-Einschränkungen mehr Elektroautos an ihre Besteller als in jedem anderen ersten Vierteljahr zuvor, und das zweite Quartal war trotz sechs Wochen Produktionsstopp in Fremont kaum schwächer als 2019. Seit diesem Juli laufen Produktion und Liefer-Betrieb wieder weitestgehend störungsfrei, sodass Tesla im aktuellen Quartal neue Höhen erreichen könnte. Laut einer E-Mail von CEO Elon Musk ist das tatsächlich möglich – aber Tesla muss sich dafür selbst übertreffen.
Tesla braucht wieder Schluss-Spurt
Davon berichtete am Montag der Blog Electrek, dem schon mehrmals interne E-Mails von Musk zugespielt wurden; weil das so häufig vorkommt, dürfte Tesla sich darüber im Klaren sein, dass derlei Informationen nach außen dringen. Demnach hat das Unternehmen laut Musk „eine Chance, bei den Auslieferungen ein Rekord-Quartal zu erreichen“. Dazu müssten die Tesla-Mitarbeiter aber alles geben: Sie sollen im restlichen September pro Tag mehr Elektroautos ausliefern, als es je zuvor gelungen sei.
Also scheint Tesla erneut einen seiner Schluss-Spurte zum Quartalsende zu benötigen, um die erhofften neuen Rekorde zu erreichen. Die bislang höchsten Auslieferungen meldete Tesla nach ähnlicher End-Hektik im letzten Quartal 2019. Selbst CEO Musk half am letzten Tag des Jahres persönlich in einem Tesla-Zentrum in Kalifornien mit, um wenig später die bisherige Rekord-Zahl von 112.000 Auslieferungen im vierten Quartal melden zu können.
Enttäuschung trotz Tesla-Rekord?
Diesen Wert gälte es jetzt zu schlagen, nach 88.400 im ersten Quartal 2020, 90.650 ausgelieferten Teslas im zweiten Quartal 2020 und 97.000 im dritten Quartal vor einem Jahr. Anders als diese vorigen Werte aber wird der neue Rekord in diesem Jahr an der Börse schon fest erwartet: Laut Electrek rechnen Analysten aktuell mit 121.000 Tesla-Auslieferungen von Juli bis September dieses Jahres, also mit einem weiteren Sprung gegenüber Ende 2019. Musks E-Mail spreche aber jetzt dafür, dass der neue Rekord, wenn er denn erreicht wird, knapper ausfalle.
Eine Rolle für die mögliche Enttäuschung trotz neuer Höchstzahlen könnte laut dem Blog zu hoch eingeschätzte Tesla-Nachfrage in China spielen. Die Produktion von Model 3 in der dortigen Gigafactory sollte bis Mitte des Jahres auf 4000 pro Woche erhöht werden, in diesem August nahm sie zwar weiter leicht zu, blieb aber mit 12.714 Model 3 im ganzen Monat unter diesem Ziel-Wert. Verkauft wurden im gleichen Zeitraum 11.800 Tesla Model 3 aus der lokalen Fabrik. Später wurde bekannt, dass Tesla Elektroautos aus China offenbar bald auch auf andere Märkte in Asien sowie Europa exportieren will.