In einem langen (und kostenpflichtigen) Podcast-Interview mit der Zeitschrift Automotive News hat sich Tesla-CEO Elon Musk über eine Vielzahl von Themen geäußert – es könnte auch kaum anders sein, denn der Multi-Unternehmer kämpft nicht nur bei Tesla stets an vielen Fronten gleichzeitig. Unter anderem ging es nach Berichten anderer Medien in dem Gespräch um den Tesla Cybertruck: Musk ließ erneut seine Begeisterung für den stählernen Elektro-Pickup erkennen und erklärte, dass er schlicht aus einem Bauchgefühl heraus entwickelt wurde – was durchaus hätte schiefgehen können.
Cybertruck-Schock trotz Vorbereitung
Als er nach möglicher Marktforschung zur Vorbereitung der Cybertruck-Entwicklung gefragt wurde, musste der Tesla-Chef laut einem Bericht des Blogs Electrek über das Interview laut lachen. „Wir haben einfach ein Auto gemacht, das toll ist und super-merkwürdig aussieht“, erklärte er dann. Der Tesla-Pickup habe aussehen sollen wie aus Blade Runner oder einem Alien-Film, sollte aber zugleich hochgradig funktional sein. Auf die ungewöhnliche Optik des Cybertruck hatte Musk die Öffentlichkeit im Vorfeld mehrfach vorbereitet, aber trotzdem waren viele beim ersten Eindruck nicht weniger als schockiert.
Doch auf den Schock folgte großes Kauf-Interesse. Die Zahl der Vorbestellungen für den Cybertruck soll schon lange weit über einer halben Million liegen – vielleicht deshalb steht er auf der Tesla-Website seit vergangener Woche gar nicht mehr direkt zur Auswahl. Der E-Pickup sollte ein besserer Sportwagen werden als ein normaler Porsche 911 und ein besseres Nutz-Fahrzeug als ein Ford F-150, wiederholte Musk laut Electrek jetzt frühere Aussagen dazu. Und er führte die neue Qualität „kick-ass“ zur Beschreibung des Tesla Cybertruck ein.
Tesla-Chef zeigt sich flexibel
Irgendwie „kick-ass“ aus der Zukunft sehe der Cybertruck aus, sagte Musk in dem Podcast-Interview, was sich mit „geil“ wohl noch am besten, aber trotzdem unvollständig übersetzen lässt. Zudem machte der Tesla-Chef aus dem Attribut gleich noch ein Nomen und ein Verb. Der Cybertruck sei von Grund auf darauf ausgelegt, ein „nordamerikanischer ass-kicker“ zu sein und solle auf dem Markt so viel davon tun wie möglich. Hier ist das eher als „überzeugende Funktionen“ (und dabei mehr als andere) bieten zu verstehen: Mit dem Tesla-Pickup werde man Boote oder Pferde-Anhänger ebenso ziehen können wie Baum-Wurzeln aus dem Boden, und auch für Offroad-Touren sei er geeignet, sagte Musk – und das dank nacktem Edelstahl-Skelett ohne Angst vor Kratzern und Dellen.
Design, niedriger Preis und Leistungswerte gehen beim Tesla Cybertruck Hand in Hand. Die Basis-Version soll sogar weit unter den 50.000 Dollar kosten, die von Musk vorher angekündigt und teils nicht geglaubt worden waren. Laut dem Produktionsexperten Sandy Munro ermöglicht das flächige Stahl-Äußere Tesla eine konkurrenzlos günstige Produktion ganz ohne Lackierei. Wie Musk jetzt sagte, sah er durchaus die Gefahr, dass das radikale Design nicht ankommen würde. Nur machte ihm das keine großen Sorgen: „Wenn sich gezeigt hätte, dass niemand einen merkwürdig aussehenden Truck kaufen will, würden wir eben einen normalen bauen, kein Problem.“