Nach dem zweiten profitablen Geschäftsquartal von Tesla in Folge haben auch zuvor skeptische Analysten reihenweise ihre Kursziele erhöht und zum Teil eingeräumt, sich geirrt zu haben. Ben Kallo von Baird Securities etwas schloss sich in einer Kurzstudie zu den Tesla-Zahlen im vierten Quartal 2019 der Einschätzung von CEO Elon Musk an, manche Privatanleger wüssten mehr über Tesla als institutionelle Anleger und mit Sicherheit mehr als viele Analysten.
Nicht nur Kallo, der Tesla zuletzt hauptsächlich wegen des steil gestiegenen Kurses nicht mehr zum Kauf empfohlen hatte, räumte ein, daneben gelegen zu haben. „Wir geben uneingeschränkt zu, dass die Lage besser ist erwartet und dass viele positive Nachrichten und Datenpunkte zugunsten von Tesla wirken“, schrieb laut MarketWatch Joseph Spak von RBC Capital Markets. Und Adam Jones von Morgan Stanley erklärte, für Skeptiker gebe es in den neuesten Zahlen von Tesla nichts zu finden.
Allerdings haben auch Analysten, die jetzt von der Nachhaltigkeit von Nachfrage und Kostenkontrolle bei Tesla überzeugt sind, ihre Probleme mit der Bewertung der Aktie. Daniel Ives von Wedbush Securities stuft sie weiter als neutral ein, auch wenn er sein Kursziel auf 710 Dollar erhöhte – knapp die Hälfte des Weges bis dahin legte Tesla aber allein am Donnerstag mit einem Plus von rund 10 Prozent auf 640 Dollar zurück.
Taktisch hält Ives für möglich, dass die „Tesla-Bullenparty“ an der Börse noch weitergeht und die Aktie bis auf 1000 Dollar führt. Und auch Spak von RBC sicherte sich mit Blick auf eine mögliche weitere Rally ab: Wenn die Bullen weiter träumen, schrieb er laut der Agentur Bloomberg, könne der Tesla-Aktienkurs auch auf 928 Dollar steigen.
Mindestens ein Analyst gab nach den starken Zahlen von Tesla in Q4 2019 und den Prognosen zur Zukunft eine geradezu spektakuläre Einschätzung ab. Alexander Potter von Piper Sandler erhöhte sein Kursziel für die Aktie auf 729 Dollar. Tesla sei auf dem Weg, „der einzige relevante Autohersteller an den Börsen weltweit zu werden“, soll er erklärt haben. Und Jed Dorsheimer von Cannacord sah Tesla als „solide aufgestellt, die Elektroauto-Revolution anzuführen“.