Das Volkswagen-Elektroauto ID.4 ist seit kurzem auf deutschen Straßen unterwegs, und nun zieht die Konzern-Schwester Skoda nach: Ab diesem Samstag steht ihr Enyaq iV bei den Händlern und kann (soweit sie öffnen dürfen) betrachtet und bestellt werden. Der Skoda Enyag iV basiert wie der ID.4 (sowie der ID.3, der Audi Q4 e-tron und bald eine Reihe von weiteren Modellen) auf dem MEB-Baukasten des VW-Konzerns. Für seine Interpretation verspricht der Hersteller markenübliche Platzverhältnisse – und holt sogar ein paar Kilometer mehr Reichweite aus der Plattform heraus.
Skoda Enyaq iV nah an Konzern-Verwandten
Auf dem Papier unterscheidet sich der Enyaq ansonsten kaum vom ID.4 und dem Audi-Verwandten. Sowohl die Größe des Fahrzeuges als auch des Innenraum sind ungefähr gleich, wobei der Skoda knapp sieben Zentimeter länger ist als der VW. Auch das Innen-Design lässt die gleiche Konzern-Herkunft erkennen. Verschiedene Bildschirme stehen zur Auswahl, das größte Display im Format 13 Zoll, also näher an den 15 Zoll bei Tesla Model 3 und Model Y. Zusätzlich gibt es ein 5,3 Zoll großes Digital-Cockpit hinter dem Lenkrad und optional ein Head-up Display. Per App können einige Funktionen aus der Ferne gesteuert werden. Laut Skoda gehört dazu beispielsweise das Vorklimatisieren.
Mit Blick auf den elektrischen Antrieb zeigt sich, dass der MEB bei allen Konzernmarken ähnlich ausgestattet wird. Skoda bietet drei unterschiedliche Antriebs- bzw. Akkuvarianten. Den Anfang in der Leistungspalette macht der Enyaq iV 50 mit einem 109 kW leistenden Motor an der hinteren Achse, wodurch ein maximales Drehmoment von 220 Nm zur Verfügung steht – für ein Elektroauto nicht sehr viel. In dieser Variante wird eine 55 kWh große Batterie eingesetzt, die etwas mehr als 350 Kilometer Reichweite ermöglichen soll.
Bei Reichweite näher an Tesla als VW ID.4
Als nächstes folgt der 132 kW starke Enyaq iV 60. In dessen Boden befindet sich ein Akku mit einer Kapazität von 62 kWh, was gut 400 Kilometer Reichweite nach WLTP ermöglichen soll. Diese Variante kommt mit 310 Nm Drehmoment. Als derzeitiges Topmodell wurde der Enyaq iV 80 vorgestellt, der ebenfalls 310 Nm zur Verfügung stellt, jedoch mit einer 82 kWh großen Batterie ausgestattet ist. Damit sollen mehr als 500 Kilometer möglich sein, schreibt Skoda in einer Pressemitteilung. Laut dem Konfigurator sind es sogar bis zu 536 Kilometer, also 16 Kilometer mehr als maximal beim VW ID.4. Zum Vergleich: Tesla hat die Reichweite des allerdings flacheren Model 3 in der Long Range Variante soeben auf 614 Kilometer erhöht. Für das Model Y werden 505 Kilometer nach WLTP angegeben, aber das ist lediglich die 1:1-Umrechnung des üblicherweise niedrigeren EPA-Wertes in Kilometer.
Bei der Ladegeschwindigkeit nennt Skoda einen konkreten Wert nur für den Enyag iV mit dem größten Akku. Hier soll sie wie bei anderen MEB-Elektroautos bis zu 125 Kilowatt betragen, also nur die Hälfte des Maximalwertes bei Tesla Model 3 und Model Y. Dem Tesla-Crossover hat der Skoda aber natürlich voraus, dass er in Deutschland schon zu haben ist. Die Preise für das neueste Elektroauto aus dem Volkswagen-Konzern beginnen bei 33.800 Euro vor Abzug von zusammen 9570 Euro Kaufprämie von Hersteller und Staat – gut 3000 Euro weniger als für den kleinsten VW ID.4.