Über neue Vorab-Genehmigungen für den Bau der Tesla-Gigafactory in Grünheide bei Berlin informiert das brandenburgische Umweltministerium auf unterschiedliche Weise: Mal gibt es eine Presseerklärung, mal erfährt man davon direkt vom Minister in Sitzungen des Landtages, und manchmal zunächst auch nur aus Medien-Berichten. Jetzt hat Tesla erneut eine Erlaubnis bekommen, vor dem Abschluss des Gesamtverfahrens Teile seiner deutschen Gigafactory unter Rückbau-Vorbehalt fertigzustellen. Und vielleicht passend zum aktuellen Besuch des Tesla-Chefs auf der Baustelle nutzte das Ministerium für diese Information nur den eigenen Twitter-Account.
Tesla-Arbeit innen und mit Hubschrauber
„LfU Brandenburg hat heute die Zulassung des vorzeitigen Beginns für den Einbau von Maschinen und Aggregaten (…) in der Endmontage bei Tesla Giga Berlin erteilt“, schrieb das Ministerium am Mittwochnachmittag auf Twitter. Dazu veröffentlichte es ein Luft-Foto von der außen so gut wie fertig gestellten Elektroauto-Fabrik.
Schon Teile der jüngsten Vorab-Genehmigungen hatten sich auch auf Innenarbeiten bezogen, was bedeutet, dass die Installation von Produktionstechnik in den neuen Tesla-Gebäuden längst begonnen hat. Mitte April wurde außerdem das Verlegen von unterirdischen Abwasser-Rohren und Leitungen dafür genehmigt. Gleichzeitig informierte Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel, dass Tesla mittels Hubschrauber Abluft-Kamine auf den Dächern montieren wolle, was nach der Genehmigung dann vergangene Woche zu beobachten war.
#LfU #Brandenburg hat heute heute die Zulassung des vorzeitigen Beginns für den Einbau von Maschinen & Aggregaten (u.a. zur Montage von Inneneinrichtungen, Cockpit, Zusammenführung von Fahrwerk, Motor) in der Endmontage bei #Tesla #GigaBerlin erteilt. pic.twitter.com/VzR16bRdjZ
— MLUK Brandenburg (@MLUKBrandenburg) May 19, 2021
Als das Ministerium am Mittwoch per Twitter die neueste Vorab-Genehmigung für Tesla bekannt gab, dürfte sich der CEO weiter auf dem Gigafactory-Gelände aufgehalten haben. An diesem Montag kam er dort an, nach Angaben aus der Landesregierung für einen Arbeitsbesuch mit hauptsächlich technischen Absichten. Zwischendurch nahm sich Musk dann trotzdem mehrmals Zeit für Treffen mit Politikern und Fans.
Wie der Tesla-Chef bei einem davon sagte, hofft er jetzt auf einen Produktionsstart in Grünheide vor Jahresende. Bis Ende April hatte das Unternehmen an seinem zuerst genannten Termin im Juli festgehalten, dann aber informierte es, dass die lokale Produktion von Batterie-Zellen Teil seiner Gigafactory-Pläne werden soll. Dadurch wird aller Voraussicht nach eine neue Öffentlichkeitsbeteiligung erforderlich, ab deren Start bis zu einer Endgenehmigung im Idealfall drei Monate vergehen würden.
Endmontage-Anlagen für Giga Berlin
Möglicherweise ist Musk in Deutschland, um die neuen Pläne vor ihrer offiziellen Einreichung zu finalisieren. Mit der neuesten Vorab-Genehmigung dürfen laut dem Ministerium jetzt parallel dazu schon Anlagen für die „Montage von Inneneinrichtungen, Cockpit, Zusammenführung von Fahrwerk, Motor“ in der Tesla-Fabrik eingebaut werden. Eine Test-Produktion von Model Y wäre dort schon vor der endgültigen Genehmigung erlaubt, verkauft werden dürfen sie laut der Brandenburger Landesregierung aber erst, wenn das Verfahren abgeschlossen ist.