In dieser Woche hat nach Meldungen von Beobachtern auch der letzte Teil des Hauptgebäudes für die deutsche Gigafactory von Tesla in Grünheide bei Berlin ein geschlossenes Dach bekommen. Gleichzeitig findet der größte Teil der Arbeiten an der fast fertig gebauten Elektroauto-Fabrik mittlerweile in ihrem Inneren statt. Aber am Samstag gab es noch einmal spektakuläre Außen-Aktivitäten zu beobachten: Mit Hilfe eines Hubschrauber wurden Schornsteine oben auf dem Gigafactory-Gebäude installiert.
Tesla beantragte Luft-Unterstützung
Dass das geplant ist, wurde Mitte April bekannt: In einem weiteren Vorab-Antrag wolle sich Tesla den Einsatz eines Hubschraubers auf der Baustelle genehmigen lassen, informierte das Brandenburger Umweltministerium zu dieser Zeit. Geplant sei, mit dieser Luft-Unterstützung Abluftkamine auf dem Hallendach zu installieren.
Am Mittwoch dieser Woche sei dieser Antrag genehmigt worden, schrieb am Freitag der Gigafactory-Beobachter @gigafactory_4 auf Twitter. Nach seinen Angaben ging es dabei um Schornsteine für den Lackiererei-Bereich. Fotos zeigten, dass sie bereits am Rand des Hauptgebäudes in verschiedenen Größen aufgereiht auf ihren Einbau warten. Auch die Ankunft des benötigten Hubschraubers meldete @gigafactory_4 am Freitag schon.
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— Orca818 (@DR57957059) May 15, 2021
Anschließend dauerte es nicht mehr lange, bis der Helikopter-Einsatz über Giga Berlin begann: Am Samstagvormittag stellte eine andere Twitter-Nutzerin die ersten Video-Bilder davon ein. Darauf zu sehen und mit typischem Knattern zu hören ist das rote Fluggerät, das einen der Schornsteine an einem langen Seil hängend vom Lager zu dem Gigafactory-Bau transportiert. Auf Höhe des Lackierwerks etwa in der östlichen Mitte des langen Gebäudes verringert der Hubschrauber behutsam seine Höhe, bis die Last aufsetzt und ausgeklinkt wird. Dann kehrt er um, wohl um einen weiteren Kamin zu holen; ein anderer ist auf dem Dach schon zu sehen.
Mehr Hubschrauber-Einsätze zu erwarten
Diese Luft-Transporte schienen schnell voranzugehen. Nach Angaben in seinen bisherigen Plänen muss Tesla aber auch auf dem quadratischen Gebäude zur Antriebsfertigung Schornsteine anbringen, und auf dem langen Haupt-Rechteck sind deutlich mehr davon eingezeichnet, als @gigafactory in dieser Woche vorbereitet fotografiert hatte. Insofern dürfte es noch weitere Tage mit Hubschrauber-Einsätzen für die deutsche Tesla-Fabrik geben, die dann vielleicht auch per Drohne dokumentiert werden statt wie jetzt nur von der Straße aus.
Nicht klar ist unterdessen weiterhin, wann die endgültige Genehmigung für die Gigafactory bei Berlin kommt. Ende April informierte Tesla darüber, dass die Pläne dafür überarbeitet und um eine Produktion von Batterie-Zellen in einer Halle ergänzt werden, die zunächst nur als Lager beantragt war. Die veränderten Pläne dürften eine neue Öffentlichkeitsbeteiligung erforderlich machen. Nach Angaben von Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach würde das eine Verzögerung von drei Monaten für das Verfahren bedeuten. Tesla selbst gibt seit kurzem Ende des Jahres als voraussichtlichen Liefer-Termin für Model Y aus Giga Berlin an.